Mein DC Reboot: Vorwort

Der DC Relaunch wurde ja bereits von mir in verschiedener Art und Weise besprochen. Jetzt wo immer mehr bekannt wird bekomme ich mehr und mehr Zweifel an der Wirksamkeit der Maßnahmen und an der Art und Weise wie DC an die Sache heran gegangen ist. Im Netz gibt es nun verschiedene Artikel wo Fans vorstellen welche Serien sie gerne sehen würden, da wollte ich nicht zurück stehen. Allerdings habe ich mir im Vorfeld Gedanken darum gemacht wie und was genau ich anders machen würde und nicht nur darauf geschaut welche Serien ich persönlich gerne sehen würde.

In diesem Vorwort geht es mir erstmal darum generell auf die Hintergründe des Relaunches zu schauen.

Das der direkte Markt in den USA auf dem absteigenden Ast ist dürfte allgemein bekannt sein. DC hat zwar noch eine starke Stellung im Buchmarkt, was nicht zuletzt an Watchmen, bzw. Alan Moore im allgemeinen liegt, aber sich darauf auszuruhen ist sicher keine gute Idee. Auch der Alan Moore Hype wird irgendwann abflauen und ob die Earth-One Serie von JMS hier wirklich einen Ersatz schaffen kann ist noch abzuwarten. DC kann und darf also den direkten Markt nicht vernachlässigen und der schon seit längerem vergleichsweise große Abstand zu Marvel macht den Herren Didio und Harras doch arg zu schaffen.

Doch es ist nicht nur die Tatsache das Marvel einen solchen großen Marktanteil hat sondern auch das Schrumpfen des gesamten Marktes macht DC zu schaffen und sie versuchen nun da gegen zu Steuern. Wie sie das versuchen ist allerdings in vielerlei Hinsicht für mich „typisch amerikanisch“ es wird nur die aktuelle Situation analysiert und aufgrund dessen gehandelt. Batman und Green Lantern laufen gut, sind also die Umsatzträger, und werden daher wie gehabt weiterlaufen lassen. Der Rest ist „Freiwild“ und man man schaut was man wie möglichst werbewirksam neu gestallten kann.

Was ich hierbei vermisse ist ein Blick auf die Hintergründe und der Versuch einer Zukunftsprognose. Einzig die Tatsache das man alle Hefte parallel gedruckt und digital veröffentlicht scheint mir einen gewissen Blick in die Zukunft zu zeigen, der Blick auf die Hintergründe scheint mir völlig zu fehlen.

Das Schrumpfen des direkten Marktes zu analysieren ist nicht wirklich trivial aber was ich für doch sehr unwahrscheinlich halte ist eine große Fluktuation. Ich denke nicht das viele Neuleser hinzukommen und halt mehr Altleser abspringen. Ich würde vermuten das nur wenige Leute neu zum Comic Hobby hinzu kommen. Wenn man also wirklich dem Schrumpfen entgegen wirken will muss man massiv Neuleser ansprechen, was DC auch mit der digitalen Offensive versucht. Altleser zu halten ist sowieso nicht wirklich einfach, besonders wenn man sowieso plant die Serien mit einer neuen Nummer 1 zu starten. Jason Jack Miller hat dies sehr schön auf seiner Seite Comics Chronicles dargelegt. In Kurzform ist eine neue Nummer 1 immer auch ein Grund eine Serie als abgeschlossen anzusehen und daher auszusteigen.

Um Altleser zu halten muss ich mir anschauen warum eine bestimmte Serie gelesen wird und hier ist in meinen Augen einer der Fehler begraben die DC macht. Ein Leser folgt nur selten wirklich einer bestimmten Geschichte sondern eher einer Kombination aus Charakter, Autor und Zeichner. Ein Extrembeispiel: Ich bin mir ziemlich sicher das eine komplett neue Batman Serie welche die Origin neu erzählt, von Morrison geschrieben wird und von Quitley gezeichnet wird sich besser verkauft als eine Fortsetzung der aktuellen Batman Inc. Story geschrieben von Scott Lobdell und gezeichnet von Rob Liefeld. Aufgrund dieser Tatsache denke ich das eine Fortführung der aktuellen Storylines nicht dafür sorgt das eine relevante Anzahl Altleser dabei bleibt und Neuleser eher abgeschreckt werden.

Der nächste Punkt ist die Tasache das DC in den letzten Jahren bewiesen hat das einfache und ursprüngliche Konzepte am Besten funktionieren. Hal Jordan ist wieder da und auch Barry Allen ist wieder der Flash. Auch die Superman Earth-One Graphic-Novel die ja im Buchhandel scheinbar sehr erfolgreich war geht in genau diese Richtung, ein einfaches Konzept aber interessant erzählt. Das habe ich ebenfalls berücksichtigt als ich meine Serien zusammen gestellt habe.

Der Einfachheit halber habe ich ebenfalls 52 Serien zusammen gestellt. Diese Zahl dürfte am unteren Rand des Spektrums sein der DC erlaubt sich gegen Marvel zu behaupten. Zudem habe ich versucht wärend der Zusammenstellung eine Zeitlinie aufzustellen und dabei mir nicht selbst zu widersprechen. Auf die zum Teil sehr gezwungene politisch korrekte Platzierung von Minderheiten habe ich jedoch verzichtet.

In den nächsten Artikeln werde ich dann die einzelnen Serien vorstellen.

3 Gedanken zu „Mein DC Reboot: Vorwort“

  1. Da bin ich sehr gespannt. Vor allem bei dem 7.Absatz muss ich dir zustimmen. Ich sehe aber auch gleichzeitig die Schwierigkeit 52 zwingende (und realistische) Creative Team/Character Kombinationen zusammenzustellen.

  2. Die habe ich auch nicht zusammen bekommen, das wäre dann doch des guten zuviel gewesen, schliesslich werde ich hierfür ja nicht bezahlt 😉

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