Wie starrköpfig kann man sein?

Und jetzt weis ich nicht ob ich mich oder „die Anderen“ meine. In unserer Gemeinde ist aktuelle die Frage aufgekommen ob Frauen in die Gemeindeleitung gewählt werden dürfen. Dies hat in mir ein neues Nachdenken über mein Bibelverständnis erweckt. Die Tatsache das in der FeG Herborn keine Frauen in der Gemeindeleitung sein dürfen war mir zwar bekannt aber wirklich beschäftigt habe ich mich mit diesem Thema nicht. Nun da ich dies intensiver getan habe muss ich feststellen das mein Bibelverständniss scheinbar stark dem wiederspricht was in meinen Augen in der FeG Herborn gelebt wird.

Ich glaube fest daran das die Bibel von Gott nicht diktiert sondern inspiriert wurde, aber von Menschen, die in einer bestimmten Zeit lebten und daher nur einen begrenzten Horizont haben konnten, geschrieben wurde. Diese Menschen haben alles was sie aufschrieben immer nur in eine Situation hinein geschrieben. Die allgemeingültigen Aussagen (Gott hat die Welt erschaffen, Jesus ist für unsere Sünden gestorben, man kann nur durch Jesus zu Gott kommen, u.s.w.) werden immer wieder wiederholt und niemals zweideutig oder missverständlich ausgedrückt. Andere Punkte werden zum Teil nur am Rande erwähnt oder wiedersprechen sich zum Teil auch. Hier ist es für mich eindeutig das der Autor dort aus seiner Sicht heraus eine bestimmte Situation zu klären versucht und zu diesem Zeitpunkt in Gottes Willen und mit seinem Segen.

Die Stellen die wir im Zusammenhang mit der „Frauenfrage“ besprochen haben gehören für mich ganz klar zu der letzteren Gruppe und daher finde ich es fatal aufgrund von Ratschlägen die vor 1960 Jahren an die Gemeinde in Korinth geschrieben wurden (um nur ein Beispiel zu nehmen) heute den Frauen grundsätzlich verboten wird in eine Gemeindeleitung in Herborn gewählt zu werden. Für mich ist gerade diese Entscheidung sehr unbiblisch.da die Bibel uns nicht zu blindem Gehorsam (Dogmatik) sondern zu lebendigem Gehorsam auffordert. Gehorsam der die Liebe untereinander ÜBER das Gesetzt der Schrift stellt.

In der gesamten Diskussion konnte mir keiner eine logische Begründung für den Ausschluss von Frauen aus dem Leitungsdienst geben, es wurde immer nur auf das geschriebene Wort verwiesen und eine solche dogmatische Einstellung wiederspricht meinem Glauben und meiner Vorstellung von Gott.

Mittlerweile hat sich das auch durch ein Gespräch mit unserem Pastor und mit einigen guten Freunden ein wenig relativiert, aber trotzdem stelle ich mir die Frage ob meine Ansicht falsch ist und ich starrköpfig bin, oder ob es halt „die Anderen“ sind die alles falsch sehen. Letzendlich denke ich das nicht beide recht haben können. Ich bin auch der Meinung das man bei Punkten die in der Bibel nicht zu 100% klar sind (und nicht heilsrelevant sind) unterschiedliche Meinungen vertreten kann, wenn aber diese Meinung nicht nur Einfluss auf einen selbst hat, sondern auch anderen vorschreibt was sie zu tun oder zu lassen haben wird das ganze kompliziert.

Ich denke hierzu wird es noch den einen oder anderen Blogeintrag geben.

Ein Gedanke zu „Wie starrköpfig kann man sein?“

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