Killerspiele mal wieder

Welche absurden Ausmaße die Diskussion um die sogenannten „Killerspiele“ annehmen kann zeigt sehr schön ein Vorfall in Bruchsal. Dort wurde eine LAN-Party auf der Counterstrike 1.6 und Warcraft 3 gespielt werden sollten aus Jugendschutzgründen abgesagt, obwohl die Veranstalltung erst ab 18 zugänglich war, sich also nicht an Jugendliche richtete.

Eine wenige Wochen später stattfindende Veranstalltung des Schützenmvereins auf dem Jugendliche unter 14 Jahren mir scharfen Waffen schiessen wurde dagegen nicht abgesagt.

Das bei einigen Leuten die Prioritäten etwas seltsam sind zeigt dieser Artikel der KW-News. Das ein Schiessen mit echten, scharfen Waffen „auf Scheiben“ weniger gefährlich sein soll wie das Klicken mit einer Maus kann nur jemand behaupten der sich nicht wirklich mit dem Thema befasst hat.

Dazu gibt es auch aktuell eine Petition auf der Seite des Deutschen Bundestages.

Stoppschild schützt KEINE Kinder

Das neue Gesetz zu Internetsperren soll Kinder schützen. Das ist, laut Ursula von der Leyen das primäre Ziel. Dummerweise tut dieses Gesetz genau dies nicht. Das Gesetz regelt ausschliesslich das „Sperren“ von Seiten die im Ausland liegen nach einem Prinzip das nicht wirksam ist.

Um das mal zu verdeutlichen:

Wenn Du auf mein Blog willst gehst Du auf die Seite http://blog.starocotes.de. Dein Computer weis aber so mit dieser Angabe nichts anzufangen und muss daher diese namentliche Adresse in eine sogenannte IP Adresse umwandeln. Dies geschieht auf „DNS Servern“ die bei den Providern stehen. Wenn Du also http://blog.starocotes.de eingibts sagt dieser DNS Server das dies in wirklichkeit http://85.25.66.206/ heißt.

Nehmen wir an meine Seite würde im Ausland liegen und es wären Kinderpornos drauf. Das BKA würde also jetzt entscheiden das http://blog.starocotes.de geblockt werden müsste. Der DNS Server des Providers würde also nicht mehr http://85.25.66.206/ zurückliefern sondern halt die Adresse des „Stoppschildes“.

Gibt Du aber jetzt http://85.25.66.206/ ein würdest Du weiterhin auf die Seite kommen, ohne das irgendjemand das verhindern oder mitbekommen könnte. Hinzu kommt das der überwiegende Teil dieser graußigen Sachen gar nicht über Webseiten laufen sondern über Newsgroups und Chats.

Das weitere Problem sehen wir Kritiker darin, dass diese Sperrlisten vom BKA verwaltet werden ohne das die üblichen demokratischen Kontrollmittel eingehalten werden. Wenn z.B. ein Telefonanschluss überwacht werden soll, muss dies ein Richter entscheiden (Judikative) , bei den Internetsperren soll dies das BKA (Exekutive) alleine entscheiden können. Selbst die Kontrolle durch den Bereich des Bundesdatenschutzbeauftragten (der dies übrigens abgeleht hat weil es nicht in seine Zuständuigkeit fällt) soll nur Stichprobenartig erfolgen.

Was dieses Gesetz in keinem Fall abdeckt ist die wirkliche Verfolgung der Macher solcher Medien, es wird also nur eine Sichtblende ddrübergelegt die von jedem der es will leicht umgangen werden kann.

Und so beginnt es

Der Bundestag hat soeben das Gesetz für die Internetsperren verabschieded. Meiner Meinung nach ein schwarzer Tag für die Demokratie. Es ist bedenklich das die Verantwortlichen die Bedenken der Kritiker nicht verstanden oder gar einfach abgetan haben. Natürlich ist kaum einer gegen ein effektives Mittel zu verhindern, dass sich Menschen Kinderpornos im Netz anschauen können, aber das jetzt verabschiedede Gesetzt ist nicht effektiv und schon gar nicht demokratisch.

Ich gehe davon aus das gegen dieses Gesetz, sollte es auch am Bundesrat vorbei kommen, Klage eingereicht wird und kann nur hoffen das die gute Zensursula dann einen auf den Deckel bekommt.