Trump und die TTIP Gegner

Den Gegnern von TTIP wurden in den letzten Wochen oft vorgeworfen das sie mit Trump ja jetzt das bekommen hätten was sie wollten und sie wurden mit Trump auf eine Stufe gestellt. Das ist natürlich Blödsinn und auch gefährlich. Das auch Trump gegen TTIP ist – und vor allem warum – zeigt einen großen Denkfehler auf den viele TTIP Gegner machen. Aber schauen wir doch zunächst mal auf die zwei wichtigsten Kritikpunkte an TTIP:

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Nur Zusammen

boatengIm Vorfeld der EM gab ja viele Diskussionen unter anderem um Boateng oder Özil. Ich werde nicht nochmal auf all das unsägliche Verlinken was gesagt und geschrieben wurde, diese Grenzwanderung des Erträglichen wurde nun schon zu oft verbreitet.

Das erste Spiel war in meinen Augen ein schönes Bild dafür, dass wir nur Zusammen etwas erreichen können. So eine Mannschaft ist eben mehr als die Summe ihrer Teile. Ein großer Teil des Erfolges kommt daher das diese Teile – so unterschiedlich sie sind – gemeinsam an einem Ziel arbeiten. Es ist keine Einzelleistung von Neuer oder Schweinsteiger sondern eine Gemeinschaftsleistung von allen, inkl. der Beteiligung von Boateng, Müller, Mustafi, Draxler oder Özil.

Aus diesem Grund ist Inklusion so wichtig. Man darf nicht Leute aus der Gemeinschaft ausschließen weil sie einen anderen Glauben haben, oder eine andere Hautfarbe, oder sie selbst oder die Eltern aus einem Land kommen das man selbst aus unerfindlichen Gründen als problematisch ansieht. Mustafis Eltern kommen aus Albanien, Özil ist Moslem und Boateng schwarz. All das sagt NICHTS über den Charakter dieser Personen aus, nichts über ihre Motivation oder Freundlichkeit, nichts über das was sie zum Gemeinwohl beitragen.

Wir müssen für mehr Toleranz kämpfen. Dafür das diese vermeintlichen Unterschiede endlich als nicht relevant angesehen werden. Das muss sich in großen Themen wie der Flüchtlingspolitik zeigen aber eben auch in kleinen Themen z.B. wie wir untereinander über vermeintliche Minderheiten reden. Wenn wir meinen das es okay ist abwertende Begriffe in unserer Spache zuzulassen haben wir ein Problem.

Wir müssen mehr Toleranz leben UND fordern. Wir müssen aber auch intolerant gegenüber der Intoleranz sein!

Flüchtlinge: Wir schaffen das nicht.

Oder – um konkret zu werden – ich schaffe das ich.

Ich schaffe es nicht was ich mir fest vorgenommen hatte: Online, und gerade auf Facebook gegen Rassismus, Sippenhaft und Falschinformationen einzustehen. Viele meiner Freunde dort haben ihre Freundeslisten schon gesäubert und von all denjenigen befreit die auf die Propaganda von Pegida, AfD und ähnlichen Gruppierungen reinfallen. Mir war es dagegen immer wichtig genau das nicht zu tun, damit diese Leute sich nicht irgendwann dadurch bestätigt sehen das ihnen keiner mehr widerspricht.

Das kann ich nicht mehr.

Zum Einen liegt das daran das viele der mehr oder minder versteckten Hassbotschaften so gepostet werden das man gar nicht mehr kommentieren kann, da haben die Ersteller scheinbar gelernt. Zum Anderen habe ich die Kraft auch nicht mehr mich der Dummheit und dem teils doch recht offenen Hass auszusetzen. Ich werde meine Bemühungen dann doch eher in das Reale verlegen und Facebook dann doch eben nur für Hobbies und Kontakt zu wirklichen Freunden nutzen.

Was das Fass zum überlaufen gebracht hat war ein geteiltes Bild von 2 Kampfhunden die als effektives Mittel gegen sexuelle Belästigung angepriesen wurden weil sie nur „Mett“ fressen würden und als Beispiele wurden dann eben arabische Namen die auf „-met“ enden genannt. Dieses Bild sah ich bei einem Fußballturnier kurz nachdem ein Vater seinem Sohn Mehmet – der im selben Alter ist wie mein Sohn – etwas zurief. Sofort schoss ungefragt ein Bild in meinen Kopf wie eben diese beiden Hunde über dieses Kind herfielen und das war dann einfach zu viel.

Wer meint Sexismus mit Rassismus bekämpfen zu müssen hat nichts verstanden.

Sascha Lobo hat es sehr gut ausgedrückt:

Zivilisiert zu sein bedeutet, nacheinander neun Schwarzhaarigen zu begegnen, die sich alle als Arschlöcher erweisen, und trotzdem dem zehnten Schwarzhaarigen nicht deshalb in die Fresse zu hauen.

Wir sind zivilisiert und wir müssen lernen das man Verbrecher als Verbrecher bestraft und zwar rechtsstaatlich. Mit Beweisen und Verhandlung und nach geltenden Gesetzen (nach denen z.B. alle die an Silvester in Köln an den Taten beteiligt waren sowieso ausgewiesen würden). Weil Person A ein Verbrechen begangen hat kann man Person B in KEINSTER Weise dafür verantwortlich machen nur weil diese irgend eine Eigenschaft (Herkunft, Religion, Ethnie) mit Person A teilt. Das ist in keinster Weise zivilisiert und führt letztendlich zu Hass und Gewalt.

Von da her werde ich jetzt auch sehr rigoros aufräumen.

Die braune Gefahr von der anderen Seite

Ich hatte bereits über die andere Seite des Pferdes geschrieben, von der wir jetzt bitte nicht runter fallen sollten. Leider muss ich doch vermehrt feststellen das einige meiner Bekannten von einer anderen braunen Propaganda einwickeln lassen. Einer Propaganda die eben nicht so offensichtlich ist wie PEGIDA oder die AfD, aber nicht weniger gefährlich.

Ein Beispiel dafür ist ein Bild das Jürgen Todenhöfer veröffentlicht hat und das von einigen Leuten geteilt wurde. Um zu veranschaulichen was daran problematisch ist habe ich das Bild ein wenig angepasst.Todenhoefer Den tatsächlichen Wahrheitsgehaltes der grün umrandeten Aussagen zu prüfen dürfte schonmal schwierig sein. Gerade das Verhältnis von Freiheit zu Sicherheit ist immer schwer einzustufen. Wie viel besser geht es einem Land das Frauen nicht mehr wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden und wie ist das im Vergleich zu setzten wenn jetzt mehr terroristische Anschläge verübt werden?

All die Länder auf dem Bild hatten oder haben eine Diktatur und die Kämpfe die dort gefochten wurden wendeten sich immer gegen diese Diktatur. Todenhöfer möchte mit diesem Bild zum Einen natürlich die USA (und indirekt Israel) an den Pranger stellen (was er nahezu mit allem beabsichtigt was er tut) indirekt aber auch die vorhandenen Diktaturen verteidigen. Es ist bekannt das er nicht sonderlich kritisch mit Assad ist (siehe z.B. hier und hier) und sich ansonsten gerne auf die Seite der Terroristen stellt.

Die Idee den Hauptgrund für die Flüchtlingskrise alleine bei den Amerikanern zu suchen blendet vollkommen aus, dass die Täter aktuell Terroristen sind. Gerade im Fall Syrien war das ganze fast schon lächerlich. Wenn man sich darüber beschweren will das die Rebellen in Syrien mit Waffen ausgestattet werden um gegen Assad zu kämpfen der seine eigenen Leute bombardiert muss in der Sichtweise des Problems etwas vollkommen schief laufen.

Wenn das dann noch von Leuten kommt die vehement gegen die Vorratsdatenspeicherung sind weil „Freiheit > Sicherheit“ fehlt mir dann jedes Verständnis.

Wer seine Freiheit aufgibt um Sicherheit zu erlangen wird beides verlieren. Das trifft nicht nur auf Bit&Bytes und Überwachung zu sondern eben auch auf Menschen die in ihrem Land für Freiheit kämpfen und dabei sterben. Hier darf man aber in keinem Fall diejenigen für die Opfer verantwortlich machen die für ihre Freiheit kämpfen oder diese unterstützen sondern muss im Auge behalten wer unterdrückt und versucht seine Macht zu erhalten.

Das alles entstammt einem Antiamerikanismus bzw. strukturellem Antisemitismus der in meinen Augen gefährlicher ist als die Parolen eines Lutz Bachmann. Man darf nie vergessen das die Nazis in den 30er Jahren nicht mit Fremdenhass an die Macht gekommen sind sondern viel subtiler mit Querfrontstrategien und undifferenzierter Kapitalismuskritik.

Archie #1

Archie1Nein, Archie hat mich nie interessiert, das Comic schon gar nicht und als Verlag hatte ich mal kurz in die Red Circle Sachen rein geschaut. Mein größter Berührungspunkt mit Riverdale war wohl die Sabrina Fernsehserie, was aber mehr mit Melissa Joan Hart als mit dem Interesse an „Archie“ zu tun hatte.

Jetzt sollte aber die Archie Serie neu starten und zwar geschrieben von Mark Waid, der ja auch die neue Avengers Serie schreiben wird und gezeichnet von Fiona Staples die für Saga schon Eisner, Hugo und Harveys bekommen hat. Das konnte ja dann nicht so schlecht werden, also hab ich mal zugeschlagen.

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Rant: Warum wir Kindermangel haben

Im Zuge des Kindertagesstätten-Streik und der Homo-Ehe wurde auch immer mal wieder über die verschobene Demographie in Deutschland gesprochen, es wurden viele Thesen in den Raum geworfen aber letztendlich sollte das Liebe Geld der Grund sein warum heute keiner mehr Kinder haben will.

Wirklich? Geld? Ernsthaft? Kann ich das so verstehen das viele Paare heutzutage ja eigentlich Kinder haben wollen, sich dann aber erstmal hinsetzen ne Excel Tabelle aufmachen und über Sachen wie Break-Even-Point und Return on Investment nachdenken? Einen Windel-Kita-Uni-Lehre-Oma-Besuchs-Koeffizenten aufstellen? Wie berechnet man zukünftige Verzinsung gegen mitgebrachten Kuchen auf? Wie das „soll ich für dich was mit einkaufen“ gegen durchwachte Nächte wegen Zahnen?

Nein, ich habe da so meine eigene Theorie: Die Leute wollen keine Kinder bekommen weil sie Schiss haben der nervlichen Belastung nicht gewachsen zu sein. Damit meine ich nicht die oben schon angeklungene Belastung durch Schlafmangel oder die Tatsache das man dann doch einen Tag zu spät festgestellt hat das die nahezu unbezahlbare Sammlung an [Comics / Geschirr / Schallplatten / Miniaturen] plötzlich in die Reichweite des Krabbelkindes gekommen ist – nein ich spreche von der nervlichen Belastung vor „DEN ANDEREN“ alles richtig zu machen.

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Moderne Mythen: Gender

Da mir gerade auf Facebook aber auch im persönlichen Gespräch immer mal wieder Begriffe um die Ohren gehauen werden mit einer Erklären das „sowas ja gar nicht sein könne“ und „unmöglich“ wäre möchte ich hier einfach mal mit meinen (hoffentlich einfachen) Worten ein paar dieser Begriffe erklären.

Heute geht es in der Serie „Moderne Mythen“ im den Begriff Gender bzw. die Genderforschung.

Der Begriff Gender, Gender-Mainstreaming und dann ganz abwertend auch Genderwahn wird gerade in christlichen Medien und Kreisen benutzt um alles was ansatzweise mit diesem Thema zu tun hat zu diskreditieren, dabei sollten gerade Christen hier an fordertet Front mitwirken. Ich denke (und hoffe) das dies alles nur daran liegt das die Leute das Thema grundsätzlich falsch verstehen.

Der Begriff Gender kommt aus dem englischen und beschreibt erstmal nur das soziologische (selbst empfundene) Geschlecht eines Menschen im Gegensatz zum biologischen Geschlecht (im Englischen Sex). Wie in der Wissenschaft üblich nimmt man eine Aufsplittung eines komplexen Themas in kleinere Bereiche vor um so Zusammenhänge und Wechselwirkungen besser zu verstehen. In diesem Fall unterscheidet man also zwischen dem biologischen Geschlecht mit dem jemand geboren wurde und dem gefühlten Geschlecht in welcher Rolle er sich in der Gesellschaft sieht. In den meisten Fällen stimmt das überein aber das muss nicht so sein. Auch der Grad der Abweichung kann unterschiedlichen sein. Jemand der als Mann geboren wurde kann durchaus eine Mutterrolle (Hausmann) übernehmen ohne sich zu wünschen eine Frau zu sein, aber es gibt durchaus auch Menschen die sich eben als geborener Mann durch und durch als Frau fühlen, das kann man diesen Menschen dann auch schlecht absprechen. Es macht also nicht nur theoretisch Sinn diese Unterscheidung zu treffen.

Die theoretische Unterscheidung dient in der modernen Wissenschaft vorrangig dazu, Ungleichbehandlung der Geschlechter aufzudecken und zu beseitigen, es geht also um Gleichberechtigung von Mann und Frau und das auf einer grundsätzlichen Ebene. Man versucht zu ermitteln wo Menschen ungleich behandelt werden obwohl dies aufgrund ihreres biologischen Geschlechts nicht gegeben ist. Warum wird jemand der zwar biologisch eine Frau ist, aber sich wie ein Mann gibt und auftritt anders behandelt wie eine Frau die auftritt wie eine Frau? In einer Welt in der Gehälter und Karrierchancen immer noch so weit auseinander klaffen ist dies keine unwichtige Frage; beim Themen Vergewaltigungen und Zwangsprostitution wirds dann nochmal essentiell.

Natürlich gibt es wie bei allen Themen Personen die dies sehr viel extremer interpretieren und dabei fanatisch vorgehen, bei den Gender Studies wird hier immer wieder John Money genannt. Aber man darf auch hier nicht die Extremisten als Beispiel nehmen. Genauso wenig wie heute alle Christen für die Taten der Kreuzzüge oder auch von Fred Phelps verantwortlich gemacht werden sollten, oder Moslems sich alle mit den Taten des IS messen lassen, kann man allen die Genderforschung betreiben oder mit ihr argumentieren unterstellen sie sie hätten etwas anders als die gesellschaftliche Gleichstellung von Mann und Frau im Sinn.

Witzigerweise ist auch die Vorsitzende der Theologischen Kommission des KDFB, Regina Heyder, meiner Meinung:
http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/nein-die-gibt-es-nicht

Moderne Mythen: Meinungsfreiheit

Da mir gerade auf Facebook aber auch im persönlichen Gespräch immer mal wieder Begriffe um die Ohren gehauen werden mit einer Erklären das „sowas ja gar nicht sein könne“ und „unmöglich“ wäre möchte ich hier einfach mal mit meinen (hoffentlich einfachen) Worten ein paar dieser Begriffe erklären.

Heute geht es in der Serie „Moderne Mythen“ im die Meinungsfreiheit.

Meinungsfreiheit ist die Freiheit seine Meinung ausdrücken zu dürfen. Diese Freiheit ist dann eingeschränkt wenn versucht wird diese geäußerte Meinung zu unterdrücken bzw. zu verhindern das sie überhaupt geäußert wird. Wenn man sich das logisch überlegt kann das nur mit Gewalt geschehen und in den meisten Fällen dann auch nur von einer „höheren“ Instanz wie z.B. dem Staat.

Wenn A eine Meinung äußert und B dazu meint das dies Schwachsinn ist ist BEIDES Ausdruck von Meinungsfreiheit. Wenn B sich nun von A distanziert weil der die Meinung von A also so inakzeptabel empfindet das er ihr nicht ausgesetzt werden möchte ist dies immer noch keine Einschränkung der Meinungsfreiheit.

Hierbei ist es interessant zu beobachten das gerade die Leute die mangelnde Meinungsfreiheit ankreiden entweder eine extreme Meinung haben und daher eben oft deswegen kritisiert werden oder aber gerade versuchen eine andere Meinungen damit zu diskreditieren.

Daredevil auf Netflix

IMG_0116So, ich hab dann dochmal in Daredevil auf Netflix rein geschaut. Die Story ist hervorragend. Matt Murdock als junger Anwalt der sich für die Unterdrückten einsetzt und primär gelernt hat wieder aufzustehen wenn er zu Boden gegangen ist. Foggy Nelson als „Comic Relief“ aber oftmals eben auch als Stimmt der Vernunft. Wilson Fisk als …. soweit bin ich irgendwie noch nicht. Was er denn nun wirklich will wird sich wohl erst in den weiteren Folgen erschließen (ich bin erst bei Folge 4).
Es gibt erfreulich viele Verbindungen zum weiteren Marvel Cinematic Universe, sei es die größeren Sachen das eben die Schlacht um New York den Ausschlag für die massive Neubebauung in Hells Kitchen gegeben hat oder kleinere das Matts Vater gegen Carl Creel kämfte. Hier ist sicher noch Potential für weitere nette Andeutungen.
Die Special Effects – insbesondere bei der Darstellung von Daredevils besonderen Fähigkeiten – halten sich stark in Grenzen und sind somit für einige ein Rückschritt zum Daredevil Film. Ich kann aber nachvollziehen das man hier eben versucht eine etwas realistischer Darstellung zu bieten. Wenn man nicht wirklich einen „Radarsinn“ präsentiert bekommen sondern nur extrem gesteigerte „normale“ Sinne ist das glaubwürdiger.
Ein großes Manko ist die große Brutalität einiger Szenen. Die wäre auch in meinen Augen so extrem nicht notwendig gewesen. Klar will man auch hier darstellen dass das Leben „auf der Straße“ brutal ist, aber das hätte man auch subtiler lösen können ohne Einbußen in der Aussage hinnehmen zu müssen.
So werde ich mir jetzt eher alleine die weiteren Folgen anschauen, da meiner Frau das ganze doch ein wenig übertrieben ist.