So, endlich bin ich dazu gekommen Daredevil fertig zu schauen. Muss da ja ein wenig um meine Frau herum planen, da ihr das ganze zu brutal war – und ja diese Kritik ist durchaus berechtigt.
Die Brutalität zieht sich wie ein roter Faden (doofer Wortwitz) durch die Serie, dummerweise nicht im Sinne von maßgeblichem Handlungsstrang. Es ist mehr ein Mittel zum Zweck und verliert dadurch viel vom Effekt den man erzielen könnte wenn man genau da die Schraube etwas zurück gedreht hätte.
Die Handlung an sich ist spannend und das was ich vom Comic kenne ist auch so mehr als nett umgesetzt. Motivation von Matt, Foggy und Wilson sind sehr gut getroffen und die Andeutungen die ansonsten gemacht werden sind vielfältig und für Marvel Fans ein Leckerbissen. Für mich stach besonders Madame Gao heraus, die viele Andeutungen machte was wohl alles in Richtung Iron Fist ging und die auch als einzige der Schurken nicht ganz so schlecht weg kam.
Die Schauspielerische Leistung von Charlie Cox kann man nicht genug loben, der ja hier auch von einer Blindenorganisation in den USA dafür ausgezeichnet wurde. Den Spagat zwischen dem Blindsein und dem nur so tun den Daredevil ja auch ausgesetzt ist hat er sehr gut getroffen.
Über allem thront natürlich Vincent D’Onofrio mit seiner Darstellung von Wilson Fisk. Er hat mir ja schon in Criminal Intent sehr gut gefallen, aber hier hat er sich nochmals übertroffen. Er schafft es tatsächlich das man die Motivation eines Gangsters versteht und nach vollzieht. Man hat aber auch Mitleid mit ihm wegen seiner vielen Defizite und dann wieder pure Angst weil man sieht wozu er auch persönlich fähig ist. Nicht nur der Gangster der im Hintergrund die Fäden zieht sondern eben auch der der selbst mit „anpacken“ kann.
Was ich neben der übertriebenen Brutalität nicht verstehe ist die Motivation von Vanessa. Es ist weniger die Frage was eine Frau wie sie an jemanden wie Fisk findet als viel mehr warum sie ihn nicht verlässt als plötzlich sie die Motivation sein muss. Vielleicht kann mir hier aber ein Leser meines Blogs ein wenig auf die Sprünge helfen.