Und so beginnt es

Heise hat den ersten Bericht wo es konkreter um „Killerspiele“ im Zusammenhang mit dem gestrigen Amoklauf in Winnenden geht veröffentlich.

Besonders fatal ist hierbei die Forderung des Präsidenten der Deutschen Stiftung für Verbrechensbekämpfung Hans-Dieter Schwind in der Neuen Osnabrücker Zeitung nach eionem totalen Verbot von Gewaltspielen. Im weiteren Verlauf des Artikels analysiert er recht gut wie ein solcher Amokläufer geprägt werden kann, verlangt aber zu Anfang Gewaltspiele, wie er sie nennt, komplett zu verbieten. Die ist in meinen Augen fast schon eine Verhöhnung der Opfer. Das sagt soviel wie: „Wie wissen warum das passiert ist, aber können daran nichts ändern, also verbieten wir mal etwas das kaum Auswirkungen darauf hatte.“

Das fast alle Amokläufer „Gewaltspiele“ gespielt haben ist verständlich, da die Gewalt in den Mensch war und sich zunächst ein Ventil über diese Spiele gesucht hat. Die Spiele sind nicht der Auslöser der Gewalt sondern im Gegenteil ein weiteres Anzeichen das diese Gewalt da ist.

Die Aussage das ein Amokläufer Verhaltensweisen durch die Spiele lernt ist ebenso aus der Luft gegriffen. Durch z.B. Counterstrike lerne ich weder mit einer echten Waffe umzugehen, noch wie man damit zielt. Eine echte Waffe zu zielen erfordert ganz andere Hand-Auge Koordination als einen Mauszeiger auf einem Bildschim zu bewegen.

Erstes Interview mit einem Gewaltforscher…

…und das liest sich besser als befürchtet. Die Zeit hat das erste Interview zum Amoklauf in Winnenden mit dem Gewaltforder Wilhelm Heitmeyer und hier wird wirklich differenziert die möglichen Ursachen betrachtet.

Zu der eventuellen Wirkung von „Killerspielen“ meint Heitmeyer:

Heitmeyer: Der Medienkonsum wird immer in dieses Konzert der Auslöser mit eingebunden. Meine These ist, dass Medien wie Computerspiele höchstens Verhaltensmuster und -strategien bereitstellen, aber nicht die Entscheidung zur Tat. Man verschätzt sich, wenn man meint, man könne solche Taten durch Verbote verhindern. Allerdings werden über Medien Gewaltfantasien angeregt. Gemixt mit Missachtungserfahrung und dem Wunsch, sich gewissermaßen eine unsterbliche Anerkennung zu schaffen, auch wenn es eine negative ist, können Medien eine Rolle bei solchen Taten spielen.

Trotzdem bin ich mir sicher das gerade von Frau von Leyen mal wieder ein sehr sinnloser Rundumschlag kommen wird.

Amoklauf in Winnenden

Schon wieder ein Amoklauf und die Familienministering von der Leyen ruft schnell nach aufarbeiten der Gründe und einführen von Präventivmassnahmen. Ich bin gespannt wie lange es dauert bis man feststellt das der Täter „Killerspiele“ gespielt hat und diese strickt verbieten will.

Natürlich wird keiner darauf kommen das Egoshooter in solchen Fällen fast ausschliesslich Auswirkungen aufzeuigen und keine Gründe sind. Niemand wird durch Computerspiele allein gewalttätig, aber jemand der bereits ein Gewaltpotential hat wird zuerst zu solchen Mitteln greifen um dieses auszuleben.

Mal wieder wird alles in der Öffentlichkeit diskutiert und jede Seite wird polemisch argumentieren („Der Amokläufer hat Brot gegessen, also sollten wir auch Brot verbieten“) aber gewinnen kann nur die unwissende Mehrheit die nach Verboten schreien.

Grimme Online

Nun ist es wieder soweit, die Grimme Online Awards werden vergeben und ich bin nicht dabei 😉

Wenn man sich die aktuelle Liste der Nomminierungen anschaut kann man sich aber wirklich fragen ob Seiten wie Gamesfacts oder Wowscene ernsthaft nominiert sein sollten. Ich bin sicher kein Anwärter auf irgendeinen Preis wenn es ums Schreiben geht, aber Spielinfos im Allgemeinen oder gar über World of Warcraft im Besonderen haben mit Literatur auch im Entferntesten wenig zu tun.

Ja, es (be)trifft eine (Sub)kultur aber doch nur am Rande und sicher nicht auf einer Qualitätsstufe z.B. eines Blogs von Stefan Niggemeier.

Verwirrter Idealismus?

Gestern Abend beim rumzappen kurz bei Anne Will gelandet und da musste ich mich doch mal wieder sehr verwundern. Einer der Gäste, Frau Jutta Ditfurth sprach mal wieder von einer Verstaatlichung der Banken und auf Einwurf des Herrn Hans Werner Sinn das ja gerade die staatlichen Banken in den letzten Wochen die größen Verluste hinnehmen mussten meinte Frau Ditfurth nur, das man das ja auch intelligent machen müsste.

Warum begreifen die Idealisten den nicht das der Idealismus nur solange funktioniert solange er nicht auf reale Menschen trifft? Da Frau Ditfurth ja zudem auch noch strenge Gegnerin jeglicher Überwachung ist verstehe ich in keinster Weise wie sie sich eine funktionierende verstaatlichte Bank vorstellt, die Finanzen „sinnvoll“ verwaltet. Sobald Menschen ins Spiel kommen, kommen auch Egoismus, Neid, und sonstige Laster ins Spiel und natürlich geht dann einiges schief. Ja, ich denke auch das die aktuelle Krise zu einem erheblichen Teil von Habgier hervorgerufen wurde, aber nur weil eine Bank jetzt als „staatlich“ deklariert ist bleibt die Habgier doch nicht außen vor.

Abzocke sondergleichen

Da ich ja die Menschheit grundsätzlich für schlecht erachte wurde ich misstrauisch als eine Mail in meinem Postfach lag (bzw. in meinen Postfächern). Da war die Rede von einem Online-Adventskalender mit tollen Preisen und Bilder von einem iPhone und einer Playstation 3 liessen einem das Wasser im Mund zusammen laufen.
Das man dann nach dem Anklicken auf eines der Türchen seine Adresse eingeben musste war noch mehr suspekt und die Teilnahmebedinungen offenbahrten dann die Abzocke:

Preis für die Nutzung des Online-Adventskalenders beträgt einmalig 97,00 Euro.

Noch viel witziger ist die Klausel zum Wiederrufsrecht:

Das Widerrufsrecht erlischt vorzeitig, wenn die NOM New Online Media Ltd. mit der Ausführung der Dienstleistung vor Ablauf der Widerrufsfrist begonnen hat (§ 312d Abs. 2 Nr. 2 BGB). Dies ist der Fall, wenn der Kunde sich in den geschlossenen Mitgliederbereich eingeloggt hat, sei es durch Eingabe der Logindaten oder durch Nutzung eines automatischen Login-Links.

Das einloggen passiert sicher automatisch nach der Anmeldung, somit erlischt das Wiederrufsrecht also auch sofort. Keine Ahnung ob das alles so legal ist, ich denke aber das einige Leute darauf rein fallen werden. Ich kann nur hoffen das der „New Online Media“ irgendwie schnell das Handwerk gelegt wird.

Gib mir Sahne?

Die letzte Singel der Gruppe Rosenstolz „Gib mir Sonne“ hat schon von Beginn an bei mir für Gelächter gesorgt. Ich mag ja ihr Musik sehr, aber als das Lied zum Ersten Mal im Radio kam machten die Moderatoren bei HR3 sich schon ein wenig lustig darüber. Man hört beim Refrain halt immer „Gib mir Sahne.“ Bei jedem Hören und selbst beim Live Auftritt bei Stefan Raab höre ich immer nur „Gib mir Sahne“, langsam bekomme ich das Gefühl die singen das auch 😉

Wikipedia abgeschaltet?

So, oder so ähnlich stand es heute in der Tageszeitung. Und obwohl in dem eigentlichen Artikel dann korrekt erklärt wurde das nicht etwa die komplette Wikipedia abgeschaltet wurde, sondern nur die Weiterleitung von www.wikipedia.de auf de.wikipedia.org durch eine einstweilige Verfügung abgeschaltet wurde zeigt es doch wie sensationslüstern die Presse ist.

Das der Bundestagsabgeordnete der Linken Lutz Heilmann durch diesen Antrag erst recht auf seine Stasi Vergangenheit hinweißt wird ihm wohl nicht bewußt geworden sein.