In den letzten Tagen wurde ich über Facebook mit Artikel für und gegen die Home-Ehe bombardiert und da waren einige sehr gute auf beiden Seiten dabei aber eben auch einige sehr fragwürdige. Mir geht es hier auch nicht drum meine Meinung als die einzig wahre oder richtige darzustellen aber mir ist dennoch aufgefallen das einige der Begründungen zumindest problematisch bis hin zu beleidigend sind.
Ein Kind braucht Vater und Mutter
Sicher, das will ich auch nicht in Frage stellen, allerdings frage ich mich durchaus warum ein Mann nicht die Rolle der Mutter übernehmen kann oder eine Frau die des Vaters? Man mag über den Begriff des „Gender-Mainstreaming“ streiten aber doch hoffentlich nicht darüber, das die bisher erreichte Gleichstellung der Geschlechter etwas schlechtes ist. Ich versuche meinen Kindern sher wohl beizubringen das es nur sehr wenige Dinge gibt die das eine Geschlechte kann und das andere nicht – ohne jedoch unberücksichtigt zu lassen das es eine Tendenz gibt. Ja , Männer sind im Durchschnitt stärker als Frauen und Frauen sind sozialer als Männer, aber das ist eben eine Tendenz eine keine pauschale Regel. Frauen können durchaus Berufe ergreifen die eher Kraft benötigen und Männer solche die stark sozial geprägt sind.
Warum sollte das jetzt bei der Rolle des Vaters und der Mutter anders sein? Nochmal: Wir reden hier nicht um Pauschalisierungen. Es verlangt niemand das die Homo-Ehe jetzt plötzlich das einzig gültige sein soll oder auch nur das es eine Quote geben soll, es soll einfach nur dort erlaubt sein wo es angemessen ist.
Die Ehe dient zur Fortplanzung
Und jetzt kommt der Punkt wo ist ernsthaft ärgerlich werde. Ich kenne leider zu viele Paare die keine Kinder bekommen können. Dürfen die nicht heiraten? Haben die ebenfalls Ihr Recht auf die Ehe verwirkt? Sorry, aber das kann nicht euer Ernst sein. Mal vollkommen davon abgesehen das man sich mit dieser Aussage in das selbe Horn stößt wie NPD und Konsorten ist es hochgradig unsensibel so etwas öffentlich zu äußern. Bitte unterlasst das! Insbesondere wenn ihr euch als Christen versteht!
Homesexualität ist unchristlich
Wer sich differenziert und tiefer mit dem Thema beschäftigen möchte dem sei unter anderem der Blog von Floh Maier ans Herz gelegt (http://flohs-welt.de/) . Wer einfach nur seine Meinung gefestigt weiß (auch das ist in meinen Augen vollkommen okay) sollte dabei dann aber 2. Dinge beachten:
1. Wir leben nicht in einer Theokratie
Genauso wie wir die Sharia als allgemein gültig ablehnen und darauf drängen das die Länder, in denen sie als weltliches Gesetz durchgesetzt wird, dies ändern so müssen wir auch darauf bedacht sein das unser Gesetz nicht ein theologisch bestimmtes wird. Homosexualität ist unchristlich kann also für sich gesehen kein Grund gegen die Homo-Ehe sein genauso wie man mit der Sharia nicht die Unterdrückung der Frauen rechtfertigen kann.
2. Korrigierende Liebe ist persönlich
Hier kann es sein das ich den christlichen Glauben und die Aussagen Jesu falsch verstehe, aber ich sehe es so das korrigierende Wort in Liebe gesprochen nur wirken wenn sie persönlich sind und nicht wenn ich öffentlich eine Generalabrechnung vollziehe. Wenn ich tatsächlich der Meinung bin das gelebte Homosexualität Sünde ist dann kann ich das in einem persönlichen Gespräch mit Betroffenen klären. Eine Massenverurteilung zeugt in meinen Augen nicht von Liebe.
Aber die steuerlichen Vorteile soll für Kinder sorgen
Ja, das ist wohl war. Aber das tut sie momentan auch nicht. Hier ist dann sicher der Staat gefragt die Gesetzt grundsätzlich anzupassen, aber das hat direkt nichts mit der Homo-Ehe zu tun, da es auch die Ehen betrifft die aus verschiedenen Gründen kinderlos sind.
Muss es denn Ehe heißen?
Es soll exakt die selben Rechte UND Pflichten enthalten, warum dann nicht genauso heißen?
Vielleicht verstehe ich einige der Punkte und Argumente auch falsch, dann freue ich mich über eine Diskussion, vielleicht habe ich hier auch nur einige Denkansätze geliefert. Mir war es nur wichtig das mal runter zu schreiben.