Gefühlserkennung

Microsoft bastelt mal wieder und diesmal geht es um Gefühlserkennung. Das man Gesichter automatisch erkennen kann erschreckt ja immer wieder viele Leute und jetzt soll der Computer auch noch erkennen können was diese Menschen fühlen? Scheinbar ist es nicht so schwer, da es doch erstaunlich gut funktioniert.

Ich habs mal an ein paar Beispielen ausprobiert. Zum einen an einem fröhlichen Gesicht von mir, das auch korrekt als fröhlich erkannt wird; einmal an einem Cover von Iron Man wo man dann sieht das ein Zeichner durchaus die korrekten Gefühle in einen Ausdruck legen kann.

Und dann habe ich mal das Bild genommen das ich TIKWA zum Zeichnen meines Avatars eingesendet hatte. Der Ergebnis da ist erstaunlich.

Wer das selbst mal probieren will kann das unter folgender URL tun:
https://www.projectoxford.ai/demo/emotion#detection

Captain America #1 & #2

IMG_0405Schon seit einiger Zeit ist ja Sam Wilson – ehemals Falcon – der neue Captain America, da Steve Rogers das Super-Soldaten Serum entzogen wurde und er gealtert ist. Damals gab es schon einen kleinen Aufschrei, aber das begrenzte sich wirklich nur auf die ganz großen Rassisten. Nick Spencer geht hier jetzt noch einen Schritt weiter und lässt Cap sich politisch outen. Das Urkomische an der Sache ist nur, das Spencer gar nicht wirklich zeigt was Sam den nun genau zu welchen Themen gesagt hat, er zeigt einfach nur die Reaktionen darauf, die dann aber sehr schnell von der Wirklichkeit überholt wurden.
Im ersten Heft trifft Sam auf die „Sons of the Serpent“ – eine Gruppe von Rassisten – die dabei sind illegale Einwanderer zu entführen und für Forschungszwecke zu missbrauchen. Und kurz nach erscheinen des Heftes hatte der konservative Nachrichtensender Fox News nichts besseres zu tun als sich darüber zu beschweren das Captain America sich nun gegen Konservative richtet.

Eine bessere Werbung für das Comic und für die Dummheit von Fox hätte man sich nicht wünschen können.

Aber das Comic braucht die Werbung eigentlich nicht. Die Geschichte ist an sich viel komplexer und auch interessanter als Fox tut und dann sind da auch noch die Zeichnungen von Daniel Acuna, der mir ja schon an den Avengers so gut gefallen hat.
Alles in Allem eine Serie die intelligent geschrieben und toll gezeichnet ist. Kommt also auch auf meine Leseliste.

Contest of Champions #1 & #2

ContestofChampions1Ein Comic zu einem Computerspiel, kann das gut gehen? Natürlich nicht, da werden Frischlingsautoren darangesetzt und Zeichner denen man sonst nix geben kann. Die Story ist sowieso total simpel und daher kann das nur schlecht werden … dachte ich. Marvel hat mich hier in einigen Punkten eines besseren belehrt, aber beginnen wir beim Schlechten: Die Story. Der Plot ist bisher wirklich einfach und dem Mobile Prügelspiel sehr angeglichen. 2 Spieler sammeln „Figuren“ – sprich Helden – aus dem Multiversum und setzen sie wie Schachfiguren ein. Was das ganze über den Schund erhebt den ich erwartet hatte sind die Charakterisierungen von Al Ewing der selbst so obskure Figuren wie Outlaw – den britische Punisher – interessant macht.
In Heft 2 nimmt die Story doch etwas an Fahrt auf und ich bin jetzt wirklich gespannt wie es weiter geht.

Dazu kommen noch die tollen Zeichnungen von Paco Medina, der mir bisher nichts sagte weil ich mich scheinbar erfolgreich um seine Arbeiten herum gelesen habe. Hier werde ich in jedem Fall auch dabei bleiben.

Karnak #1

IMG_0406Warren Ellis ist eigentlich immer ein Garant für kurzweilige Unterhaltung, aber so ein großer Fan war ich in den letzten Jahren trotzdem nicht. Hier allerdings hat das Preview mein Interesse geweckt und das weniger wegen Coulson und Jemma Simmons sondenr wegen etwas das ein Fan auf CBR als eine Mischung aus Nitsche und 70er Jahre Kung Fu Filmen bezeichnet hat. Besser konnte man es nicht treffen.

Karnak ist sowieso ein recht obskurer Marvel Charakter der wohl primär durch den Push der Inhumans aktuell eine eigene Serie bekommt. Er sieht in allem und jeden den „Fehler“ was ihn zu einer recht nihilistischen Weltanschauung gebracht hat. Darauf gründete er dann einen Orden und wird hier und da von S.H.I.E.L.D. für Sondereinsätze heran gezogen. Dialoge und Handlung sind witzig und Spannend und werden durch den Zeichner Gerardo Zaffino hervorragend umgesetzt. Der Colorist – Dan Brown – tut sein übriges. Er arbeitet mit eher gedeckten Farben und setzt hier und da noch spärlich einen Rastereffekt ein der dem Heft einen Vintage Look gibt ohne es alt wirken zu lassen.

Wer Comics liest und von dem Marvel Softrelaunch wenig bis gar nichts mitnimmt sollte hier trotzdem zuschlagen. Dies ist mit einer der besten Hefte die ich in letzter Zeit gelesen habe, und das sage ich über eine Figur die mich vorher so gar nicht interessierte.

Dr. Strange #1 + #2

IMG_0404Eine weitere Serie die mit dem „All-New All-Differnet“ Soft-Relaunch nach Secret Wars gestartet ist war Dr. Strange. Ich hatte ja bereits in die letzte Dr. Strange Serie rein geschaut und die war damals nicht so schlecht gewesen und da wollte ich die neue Serie in jedem Fall mal antesten. Jason Aaron hat in der letzten Zeit ja einiges für Marvel geschrieben, nicht zuletzt Thor die ich ja auch schon gelesen habe und die Sachen wurden alle mehr oder weniger gelobt.
Hinzu kommt natürlich dann noch Chris Bachalo dessen Zeichnungen abgefahren sind aber auf eine Art die mir immer noch gefällt.

Die Story fängt simple an, doch wie schon bei Thor wird hier etwas großes vorbereitet. Eine Bedrohung für Strange die scheinbar das Multiversum umfasst und auch andere Wirker von Magie auf den Plan ruft. Gleichzeitig haben wir aber auch viel Witz und den erneuten Versuch von Stephen eine Beziehung auf zu bauen.

Alle in Allem ein sehr gutes Comic, spannend, witzig, interessant gezeichnet, ein deutlicher Pluspunkt nach den beiden Avengers Enttäuschungen.

Dr. Fate #5

IMG_0407Ich hatte ja damals geschrieben das ich noch 2-3 Hefte von der neuen Dr. Fate Serie anschauen werde, aber ich nicht viel Hoffnung habe das man mir hier eine vernünftige Dr. Fate Geschichte präsentiert.

Getäuscht habe ich mich nur zum Teil. Wir sind jetzt bei Heft 5 angekommen und ich werde definitiv weiter lesen, allerdings primär weil es eine interessante Geschichte ist und weniger weil mich diese Inkarnation von Dr. Fate interessiert. Khalid Nassour versucht immer noch damit zurecht zu kommen das er der neue Dr. Fate sein soll und das die alten ägyptischen Götter alle existieren. Er muss zudem lernen das Magie immer auch einen Preis hat.

Der Weg eines jungen Mannes in eine sehr seltsamme Welt steht immer noch im Mittelpunkt und so werde ich doch ein wenig an Gerbers Dr. Fate erinnert, wobei Levitz nicht wirklich an Gerbers Klasse heran kommt und mir ein klein wenig zu viel Teenage Drama dabei ist. Hinzu kommt das Liews Stiel immer noch nicht wirklich das ist was mir gefällt, ein Stück zu abgefahren, die Figuren ein wenig zu knuddelig oder verbogen.

Trotz allem liegen einem die Figuren am Herz und man will wissen wie es weiter geht und wie Khalid sich entwickelt. Vor allem das die „ich versuche zu verstehen WAS mit mir passiert“ Geschichte ja auch nicht ewig andauern kann.

Star Wars: Shattered Empire

IMG_0401So langsam kommen die ersten Geschichten raus die zwischen „Return of the Jedi“ und „The Force Awakens“ spielen, das ganze nenne sich dann „Journey to Star Wars: The Force Awakens“ und dieses Comic ist ein Teil davon. In 4 teilen wird vom Kampf der Rebellen bzw. jetzt ja der neuen Republik gegen die Reste des Imperiums erzählt und im Mittelpunkt stehen die A-Wing Pilotin Shara Bey und ihr Man Kes Dameron. Wem es bei dem Namen dämmert (höhö) , ja die beiden haben einen Sohn namens Poe. Und so wird einer der Grundsteine für den neuen Film gelegt.

Die Story an sich ist solide. Kein wirklicher Höhepunkt aber sicher auch nicht schlecht. Natürlich kommen auch die „Helden“ der Rebellion vor die alle den einen oder anderen Auftrag für oder mit unserem Paar haben, aber sie stehen nicht im Mittelpunkt, sondern eben „normale“ Soldaten der Rebellen. Greg Rucka zeigt hier auch sein Faible für eher Spionage Themen und weniger die offene Kriegsführung.

Das Artwork von Marco Checchetto ist unglaublich detailreich. Nicht nur das die Raumschiffe bis hin zu kleinsten Verstrebungen wirklich stimmig sind, auch Charaktere und Orte sind immer sofort wieder zu erkennen und das ohne dan typischen Abpauslook z.B. eines Greg Land zu haben.

Trotz allem bin ich ein wenig enttäuscht, da nicht wirklich was passiert. Hier bin ich natürlich von den umfangreichen Änderungen die das EU gebracht hatte verwöhnt und muss mich auch erst an die neue Situation gewöhnen, denke aber mal das dies nach dem 17. Dezember anders sein wird.

20 Jahre Astro City

IMG_0403Es gibt nur wenige Comicautoren die über so lange Zeit so beständige Qualität abliefern wie Kurt Busiek. Er mag nicht einen so großen Wurf gelandet haben wie Alan Moore und vielleicht kommt sein Geschick im Umgang mit Worten auch nicht an Neil Gaiman heran, aber nur wenig was er anpackt wird nicht mindestens gut.

Genau so verhält es sich auch mit Astro City das nun bereits seit 20 Jahren ein Maßstab an „Creator Owned“ Superhelden Geschichten ist. Was hier vor allem beeindruckt ist das er vollkommen gegen den Trend meist abgeschlossene Geschichten erzählt und genau hier kann er seine Stärken ausspielen. Er führt auf 24 Seiten eine neue Figur ein, bringt uns ihren Hintergrund nahe, erzählt ein weiteres Stück der Hintergründe seiner Welt und erzählt dabei noch eine spannende Geschichte. Andere Autoren brauchen für nur eines dieser Dinge schon 6 Hefte.

Obwohl in der letzten Zeit der Zeichner immer mal wechselt ist auch hier eine gewisse Konstanz zu erkennen. Die Abweichungen untereinander sind nie störend und es wirkt auch die Story wirkt trotz allem konsistent, was sicher auch daran liegt das Busiek Zeichner mit einem ähnlichen Stil aussucht.

Wer Mainstream satt hat aber trotzdem Superhelden lesen möchte, dem sei Astro City nochmal wärmstens and Herz gelegt.

Miracleman von Alan Moore

IMG_0408In 1982 wurde ein damals noch recht frischer Alan Moore damit beauftragt die von Mike Angelo geschaffene Figur Marvelman für das britische Comicmagazin Warrior neu zu beleben. Marvelman war von Angelo in den 50er Jahren als Analog zu Captain Marvel erschaffen worden und bis zu Moores Übernahme waren die Geschichten ähnlich einfach gestrickt wie das damals üblich war.

Nach vielen Jahren und Rechtsstreitigkeiten in deren Verlauf der Name des Helden auch in Miracleman geändert wurde weil Marvel gegen den Namen Marvelman geklagt hatte sind die Rechte nun – dank Neil Gaiman – ironischerweise bei Marvel gelandet. Er wird hier nur als „The Original Writer“ aufgeführt weil er zum Einen nichts mehr mit den großen Verlagen zu tun haben möchte, zum Anderen aber auch weil er zu einer Zeit an Miracleman arbeitete als nicht geklärt war wo die Rechte überhaupt liegen was er aber erst später erfuhr. Für ihn war es wichtig das möglichst viel der Einnahmen an Angelo gingen. Dieser war auch mit der Wiederveröffentlichung durch Marvel einverstanden und wurde entsprechend entschädigt, konnte aber leider die tatsächliche Veröffentlichung nicht mehr erleben.

Marvel veröffentlichte bisher 16 Hefte die eben jene Moore Storys – leicht aufbereitet – bieten mit einer ganzen Menge Bonusmaterial. So findet man oft die Skripte und Skizzen der Zeichner sowie alte Storys von Angelo als Backup.

Moore stellte bereits hier alles auf den Kopf und begann mit der wohl ersten ernsthaften Dekonstruktion eines Superhelden und der Betrachtung wie Superhelden sich wohl auf unsere echte Welt auswirken würden. Alles in Allem ist es sehr düster, zum Teil abgefahren und in jedem Fall wortgewaltig. Interessant ist zudem das auch die alten Marvelman Abenteuer eingebunden werden, aber eben auf eine Moore typische Art.

Wie bei allen Werken von Moore ist das Artwork extrem passend gewählt, was natürlich auch an Zeichnern wie z.B. Alan Davis liegt, der ebenso u.a. mit Miracleman seine Karriere startet oder John Totleben den Moore von Swamp Thing mit zu Miraclaman brachte. Man darf aber hier nie vergessen das Moore schon damals extrem genaue Anweisungen gab wie etwas gezeichnet werden soll, was man in den Skripts sehr gut erkennen kann. Das soll nicht die Arbeit der Zeichnern schmälern – da man auch erst einmal solch detailierten Anweisungen vernünftig folgen können muss – aber es zeigt das Moore schon immer eine genaue Vorstellung davon hatte wie etwas wirkt und wie genau das Medium Comic funktioniert.

Wie vieles von Moore (Watchman, V for Vendetta oder League of Extraordinary Gentleman) gehört Miracleman somit zu der Pflichtlektüre eines jeden Fans von Superhelden Comics und dank Marvel ist das jetzt erschwinglich und sogar auf Deutsch erhältlich.

Agents of S.H.I.E.L.D. vs. Flash

AoSvsFlashIch habe ja das große Glück das meine Frau auch gerne TV Serien mit Superhelden schaut (solange sie nicht zu brutal ist). Neben alten Folgen Arrow über Netflix ist das Flash auf Pro 7 und auch Agents of S.H.I.E.L.D. auf iTunes im Original mit Untertiteln.

Und obwohl es schwierig ist sowohl den Untertiteln als auch der Handlung auf dem Bildschirm zu folgen sprach meine Frau neulich etwas aus das ich schon länger dachte, mich aber nicht traute zu sagen: „Jede noch so unbedeutende Kleinigkeit in Agents of S.H.I.E.L.D. macht 100 mal mehr Sinn als alles was in Flash passiert.“ Hierbei geht es nicht um Realismus (es geht um Superhelden, da ist Realismus egal) es geht um Konsistenz innerhalb des Unrealistischen. Bei Flash gibt es so viele McGuffins das einem Schlecht wird und das Verhalten der Figuren ist nie wirklich stimmig.

Es wirkt so als wäre bei Agents of S.H.I.E.L.D. nahezu alles schon lange geplant, was auch nicht so falsch sein kann, da die Serie ja mit den Kinofilmen immer mal wieder Berührungspunkte hat. Bei Flash hingegen scheint man vieles von Folge zu Folge zu planen und dann eben auch gerne mal was ad-hoc zu ändern.

Wir schauen zwar immer noch gerne Flash und es ist sicher keine schlechte Serie aber oft schauen wir und dann doch an, kratzen und am Kopf und fragen uns was das soll. Bei Agents of S.H.I.E.L.D. hingegen fragen wir uns höchstens wie das jetzt weiter gehen soll.