Wieder DA!

Es ist doch erstaunlich wie stark einem so eine Erkältung zurück wirft wenn sie genau am Wochenende zuschlägt. Auf der Arbeit habe ich zum Glück nur einen Tag gefehlt, aber das bedeutete dann auch das der Feierabend aus Tee und Bett bestand. An Blogeinträge war dann nicht zu denken. Aber jetzt bin ich wieder soweit fit, also geht es ab Heute um 13:00 Uhr mit normalen Blogeinträgen weiter.

Steve Rogers – Captain America #1

001 Steve Rogers Captain America #1Ich finde es erschreckend wie Leute die das erste Kapitel einer Geschichte nur durch die Medien kennen meinen sie wüssten was da geschrieben wurde und sich dann über alle Gebühr aufregen. Das dies selbst Autoren tun ist nochmal eine Stufe erschreckender.

Da ich aber keine Medienseite bin und mich irgendwie noch an meine eigenen Regeln halten möchte gibt es Details (mit Spoiler) nur im vollständigen Artikel.

Hier vorab die Angabe das dieses Heft durchaus interessant ist. Nick Spencer wirft – wie wir das von im kennen – sehr viel politische Ansichten in seine Geschichte und die halt auch nicht unbedingt einseitig oder leicht zu verdauen, aber an einigen Stellen durchaus witzig, besonders für jemand der in Deutschland mit den Vollhonks der AfD konfrontiert ist.

Jesus Saiz zeichnet dazu noch genial, actionreich und stimmungsvoll was insgesamt ein gutes Heft ergibt.

Doch nun zum eigentlichen Dilemma:
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Scarlet #8

027 Scarlet #8Scarlet ist zurück! Der Kampf gegen Korruption geht weiter und es eskaliert immer mehr. Bendis greift Kleinigkeiten von schrecklichen Dingen auf die tatsächlich passiert sind und bastelt die zu einem bedrohlichen Ganzen zusammen. Das hier ist kein imaginäres Szenario das total unwahrscheinlich ist und nur zu Zweck dieser Story Sinn ergibt, es ist ein Zusammentreffen von Ungerechtigkeiten die unterschiedlichen Menschen tatsächlich passiert sind und ein Aufbegehren dagegen.

Natürlich spielt es auch eine Rolle das Maleev das ganze auf eine Einzigartige Art und Weise realistisch wirken lässt. Das hat nichts mit Photorealismus zu tun der hier vollkommen fehl am Platze wär, sondern mit Blickwinkeln, Reaktionen, Erzählgeschwindigkeit, Details … also alles Dinge die zuammen einen hervorragenden Comiczeichner ausmachen.

Das Ganze zusammen ergibt eine Geschichte die ich eigentlich nicht lesen will, die aber auf eine Art fasziniert die schwer zu beschreiben ist.

Contest of Champions #8

026 Contest of Champions #8Die Ultimates müssen sich Maestro und dem Venom / Void Symbioten stellen und es kommt zu einer großen Prügelei in dessen Folge dann aber doch irgendwie nur wenig passiert.

So langsam verkommt die Serie doch zu einer primären Prügelorgie. Das nächste Heft könnte vielleicht noch interessant sein weil da neue „Teilnehmer“ ankommen die ich durchaus interessant finde.

DC Universe Rebirth #1

DC Universe Rebirth 1Da isses, das Heft was im Vorfeld für einige Kontroversen gesorgt hat. Es soll neue Hoffnung in das DC Universum bringen und die Verkäufe von DC ankurbeln, also nicht dieses Eine Heft aber eben das was es repräsentiert.

So ganz ohne Spoiler kann ich sagen das mir das Heft an sich gefallen hat. Story sowie Zeichnungen sind mehr als nur nett und das was angedeutet wird gefällt mir ebenso. Was mich immer noch stört ist die Metaebene die ich hier schon mal angesprochen hatte. Mehr (vor allem Spoiler) gibt es im vollständigen Artikel.

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ComiXology Unlimited

ComiXologyUnlimitedGestern hat ComiXology einen neuen Dienst angekündigt. Er nennt sich ComiXology Unlimited und verspricht den Zugriff auf „tausende“ Comics für eine monatliche Gebühr von 5,99 $. Was sich wie ein super Schnäppchen anhört hat leider eine Menge Haken. Ich habe mir das mal angeschaut soweit möglich und gehe ein wenig auf die Details ein:

Nur in den USA
Vorerst ist der Dienst nur in den USA verfügbar. Wer jetzt denkt er könne das System mit Proxies austricksen ist leider auf dem Holzweg. ComiXology arbeitet schon länger mit der Prüfung der Zahlweise. Wenn das Geld für den Dienst nicht aus den USA kommt kann man den auch gar nicht abonnieren. ComiXology hat angekündigt das man den Dienst auch bald in anderen Ländern anbieten möchte aber wann das soweit ist kann keiner sagen.

Marvel und DC fehlen
Marvel hat einen eigenen Unlimited Dienst und möchte sich für den natürlich keine Konkurrenz vor die Nase setzen lassen. Warum DC da nicht mit macht ist mir allerdings ein Rätzel. Für die könnte ein Unlimited Dienst wie er hier angeboten wird durchaus interessant sein.

Kleine Auswahl
Von den Verlagen die mitmachen ist nur eine sehr kleiner Auswahl an Heften dabei. Zum Beispielt geht es bei Saga nur bis zur Nummer 6 und auch diverse Vailant Titel werden nur angeteased. Natürlich kommen dann bei einigen Verlagen und ein paar Serien pro Verlag „tausende“ Hefte zusammen, aber eben keine aktuellen und keine längeren Serien.

Fazit
David Steinberger hat auf CBR Stellung zum neuen Dienst bezogen und auch erklärt welche Idee hinter dem ganzen steckt.Es geht eben nicht drum eine kostengünstige Alternative zum normalen Comic-Konsum anzubieten sondern darum interessierten Kunden die Möglichkeit zu geben etwas anzutesten was sie vielleicht sonst ignoriert hätten. Man darf nicht vergessen das 5,99 der Preis für 2 reguläre Hefte ist und man dafür nun wirklich nicht erwarten kann die neusten Image, Dark Horse und Vailant Titel zu bekommen, oder auch nur die Kompletten Titel mit 6 Monaten Verzögerung.

Für mich ist das uninteressant, auch wenn es in Deutschland verfügbar sein sollte da ich noch nicht mal mit den kostenlosen Leseproben hinterher komme.

Dan Cooper Gesamtausgabe #1

IMG_3521Neben Michel Vaillant gab es noch einen großen Helden wegen dem ich früher sehnsüchtig auf das neue Zack gewartet habe: der kanadische Pilot Dan Cooper. Als Junge haben wich die Geschichten um Piloten, Flugzeuge und Abenteuer fasziniert und hier dann besonders die Realitätsnähe. Ich habe Kampfjets aus Lego und später sogar als Papierflieger nachgebaut und selbst einige Plastikmodelle mussten angeschafft werden obwohl das Zusammenkleben und vor allem das Bemalen so gar nicht meins war.

Bereits 2008 sollte eine Gesamtausgabe bei Epsilon erscheinen, wovon als erstes aber nur der Band 3 erschien und das auch erst im Januar 2013. Daher hatte ich zwischenzeitlich überlegt mir die einzelnen Hefte nachzubestellen weil meine bei einer Aufräumaktion abhanden gekommen waren, aber da komplett zu werden wäre eine Mammutaufgabe geworden und auch nicht billig. Daher habe ich das dann gelassen.

Als dann Splitter die Veröffentlichung einer Gesamtausgabe ankündigte konnte ich nicht glücklicher sein. Splitter ist nun mal größer und damit auch zuverlässiger als Epsilon.

Und nun ist der erste Band da und das Warten hat sich gelohnt!

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Ein Leiter des Comic Salons mit begrenzter Ahnung

Ich bin erschrocken!

Und das ist der Grund warum ich auch einen Moment gebraucht habe mich soweit zu beruhigen um nicht totalen Blödsinn zu schreiben.

Aber von Vorne: Der Leiter des internationalen Comic Salons in Erlangen – Bodo Birk – sollte in meinen Augen jemand sein der sich mit Comics im allgemeinen gut auskennt. Er sollte ein breites Wissen auf dem Gebiet haben und im Zweifelsfall zu Spezialthemen von denen er nur wenig Ahnung hat besser nicht sagen … genau das hat er aber getan. Aufgefallen ist mir das ganze in der Tageszeitung, aber auch Heise berichtet darüber.

Er beginnt damit das in Deutschland die E-Comics nur eine untergeordnete Rolle spielen: Das ist soweit sicher richtig. Als Gründe führt er dann aber an des an der technischen Umsetzung scheitert und dann wird es lächerlich.

Geräte ungeeignet
Zunächst spricht er davon das die Geräte ungeeignet seien. Wenn er damit auf sowas wie den Standard Kindle oder den Tolino Shine anspricht hat er sicher recht, aber mittlerweile sind auch Tabletts in Deutschland so weit verbreitet und auch so günstig das dies in keinem Fall ein Hinderungsgrund sein kann. Wenn selbst meine Schwiegermutter ein Tablett bedienen kann sollte das für den durchschnittlichen Comicleser kein Problem sein. Zudem sind die Anforderungen zum Comic Lesen nicht so hoch das man das neuste Modell benötigt.

Umsetzung zu kompliziert
Richtig lächerlich macht Herr Birk sich mit der Aussage das die Umsetzung zu kompliziert wäre. Illegale E-Comics schaffen das schon lange mit CBR oder CBZ Formaten wo die gescannten Seiten in ein Archiv gepackt werden und ein entsprechender Reader das dann wieder aufbereitet. Zwischenzeitlich gibt es zudem noch PDFs, ePubs oder eben das Hauseigene Format von ComiXology. Das die Umsetzung absolut kein Problem ist zeigen unter Anderem deutsche Kleinverlage wie Plem Plem Productions oder Dani Books die schon länger unter Eigenregie digitale Comics anbieten.
Die Verlage in den USA setzten schon lange auf digitale Comics als zweiten Vertriebsweg und auch die Französischen Verlage bieten ihre Alben auf die eine oder andere Weise in digitaler Form an.
Das die Umsetzung zu kompliziert sein soll ist also totaler Blödsinn.

Der wahre Grund?
Da kann man nur spekulieren. Zum einen ist es hier sicher das fehlende Angebot, aber auch das dürfte nur eine untergeordnete Rolle spielen. der Deutsche Markt ist einfach so viel größer und vor allem vielschichtiger als die anderen Märkte. Hier gibt es Mangas in Taschenbuchformat aus dem Buchhandel, die Spider-Man Magazine im Supermarkt, die franko-belgischen Alben im Comic Handel, die Panini Ausgaben der US Hefte in der Bahnhofsbuchhandlung und Asterix überall. In den anderen Ländern ist der Markt kleiner und einheitlicher. In den USA gibt es fast nur die Hefte, in Frankreich primär die Alben und in Japan nur die Taschenbuch Mangas. Somit ist auch die Kundeschaft homogener und leichter mit neuen Angeboten zu erreichen. Hierzulande dürfte ein Marketing in diese Richtung recht schwer werden.

Der Weiteren ist Deutschland in vielen Dingen elektronisches Neuland. In 2015 war der Anteil an E-Books (also die OHNE bunte Bilder) in Deutschland bei 4,3 % (Quelle: http://www.boersenverein.de/de/182716) in den USA war die Zahl mindestens 5 mal so hoch (Quelle: http://authorearnings.com/report/january-2015-author-earnings-report/).

Vermutung
Ich vermute das dies viel mit einem Besitzdenken zu tun hat. In den USA habe ich Leute kennen gelernt die ihr Haus bzw. Wohnung immer nur als etwas temporäres angesehen haben. Selbst Mehrfamilienhäuser sind sehr viel einfacher und weniger auf Dauer gebaut wie dies hier üblich ist. Die Tatsache das man in einem Haus wohnt das 50 Jahre und älter ist und schon lange im Familienbesitz ist, ist für viele Amerikaner nur schwer zu verstehen. Man ist mobil und da ist es hinderlich wenn man Dinge wie Bücher oder Comics mit rum schleppen muss.

In Deutschland herrscht immer noch der Gedanke vor das nur das was man physikalisch „besitzt“ etwas Wert ist.

Fazit

  1. Herr Birk möge doch bitte bei den Sachen von denen er keine Ahnung hat schweigen.
  2. Trotzdem hat das E-Comic in Deutschland kaum eine Chance