Vergangenen Mittwoch war die erste Folge der Shannara Chronicles auf Amazon Prime Video verfügbar und als Shannara Fan der ersten Stunde der auch seine Frau damit angesteckt hat, mussten wir uns das natürlich anschauen.
Vorab: Wir fanden die Serie beide sehr gut und sind gespannt wie es weiter geht. Für mich persönlich war wichtig, dass Allanon gut umgesetzt war, was ich bei einigen der Vorschaubilder zunächst skeptisch sah, aber gerade der Druide – gespielt von Manu Bennett – war das Highlight der Doppelfolge. Ansonsten sieht man das die Romanvorlage stark bearbeitet wurde. Es ist sicher nicht so extrem wie bei einigen anderen Fernsehserien oder Filmen aber doch offensichtlich.
Ein Problem das dadurch entsteht ist die Tatsache das alles recht schnell zu gehen scheint. Die Entfernungen wirken fast schon lächerlich durch die Tatsache das die Protagonisten von Ort zu Ort springen. Das ist sicher dem Umstand geschuldet das man gerade in der Pilotfolge die Handlung antreiben möchte, stößt dennoch etwas sauer auf. Vielleicht hätte man das doch besser lösen können.
Ein weiteres Problem das uns beiden aufgefallen ist dreht sich um die Optik. Zum Einen ist der Bezug auf die untergegangene Welt sehr viel ausgeprägter als dies im Roman war. Gerade die ersten beiden Romane der Reihe, „Das Schwert von Shannara“ bzw. „Die Elfensteine von Shannara“ (die ja hier Grundlage sind) sind hier lange nicht so eindeutig, sondern viel eher fantasylastig. Dieser Eindruck wird auch durch die Kostüme verstärkt, die eher in das Setting von Hunger Games passen und nicht in eine post-apokalyptische Welt die keine maschinelle Fertigung mehr kennt. Da hilft es auch nicht das meine Bücher noch Cover und Illustrationen der Gebrüder Hildebrandt beinhalten. Das man aber nicht nur Nostalgiker ansprechen will kann ich dann auch wieder verstehen.
Leider bedeutet das aber auch das ein wenig der „Unschuld“ der ersten Romane verloren geht. Es wirkt alles sehr viel brutaler und „sexier“ als das was ich als Jugendlicher gelesen habe. Man sieht viel Haut, eng anliegende Korsetts, Blut und abgetrennte Gliedmaßen. Okay, nicht so viel wie vielleicht bei „The Walking Dead“ aber für meinen Geschmack eben einen Tick zu viel. Hier merkt man die Annäherung an den großen Erfolg von Game of Thrones, was schade ist. Wenn ich Sex und Gewalt schauen will kann ich das ja eben bei Game of Thrones, bei Shannara hätte ich mir gewünscht das man sich doch deutlicher versucht abzugrenzen.
Insgesamt ist es solide Unterhaltung und durch die Änderungen an der Story auch für Leser der Romane durchaus interessant, besonders wenn es so lange her ist das man die Romane zuletzt gelesen hat.