Star Wars: Shattered Empire

IMG_0401So langsam kommen die ersten Geschichten raus die zwischen „Return of the Jedi“ und „The Force Awakens“ spielen, das ganze nenne sich dann „Journey to Star Wars: The Force Awakens“ und dieses Comic ist ein Teil davon. In 4 teilen wird vom Kampf der Rebellen bzw. jetzt ja der neuen Republik gegen die Reste des Imperiums erzählt und im Mittelpunkt stehen die A-Wing Pilotin Shara Bey und ihr Man Kes Dameron. Wem es bei dem Namen dämmert (höhö) , ja die beiden haben einen Sohn namens Poe. Und so wird einer der Grundsteine für den neuen Film gelegt.

Die Story an sich ist solide. Kein wirklicher Höhepunkt aber sicher auch nicht schlecht. Natürlich kommen auch die „Helden“ der Rebellion vor die alle den einen oder anderen Auftrag für oder mit unserem Paar haben, aber sie stehen nicht im Mittelpunkt, sondern eben „normale“ Soldaten der Rebellen. Greg Rucka zeigt hier auch sein Faible für eher Spionage Themen und weniger die offene Kriegsführung.

Das Artwork von Marco Checchetto ist unglaublich detailreich. Nicht nur das die Raumschiffe bis hin zu kleinsten Verstrebungen wirklich stimmig sind, auch Charaktere und Orte sind immer sofort wieder zu erkennen und das ohne dan typischen Abpauslook z.B. eines Greg Land zu haben.

Trotz allem bin ich ein wenig enttäuscht, da nicht wirklich was passiert. Hier bin ich natürlich von den umfangreichen Änderungen die das EU gebracht hatte verwöhnt und muss mich auch erst an die neue Situation gewöhnen, denke aber mal das dies nach dem 17. Dezember anders sein wird.

20 Jahre Astro City

IMG_0403Es gibt nur wenige Comicautoren die über so lange Zeit so beständige Qualität abliefern wie Kurt Busiek. Er mag nicht einen so großen Wurf gelandet haben wie Alan Moore und vielleicht kommt sein Geschick im Umgang mit Worten auch nicht an Neil Gaiman heran, aber nur wenig was er anpackt wird nicht mindestens gut.

Genau so verhält es sich auch mit Astro City das nun bereits seit 20 Jahren ein Maßstab an „Creator Owned“ Superhelden Geschichten ist. Was hier vor allem beeindruckt ist das er vollkommen gegen den Trend meist abgeschlossene Geschichten erzählt und genau hier kann er seine Stärken ausspielen. Er führt auf 24 Seiten eine neue Figur ein, bringt uns ihren Hintergrund nahe, erzählt ein weiteres Stück der Hintergründe seiner Welt und erzählt dabei noch eine spannende Geschichte. Andere Autoren brauchen für nur eines dieser Dinge schon 6 Hefte.

Obwohl in der letzten Zeit der Zeichner immer mal wechselt ist auch hier eine gewisse Konstanz zu erkennen. Die Abweichungen untereinander sind nie störend und es wirkt auch die Story wirkt trotz allem konsistent, was sicher auch daran liegt das Busiek Zeichner mit einem ähnlichen Stil aussucht.

Wer Mainstream satt hat aber trotzdem Superhelden lesen möchte, dem sei Astro City nochmal wärmstens and Herz gelegt.

Miracleman von Alan Moore

IMG_0408In 1982 wurde ein damals noch recht frischer Alan Moore damit beauftragt die von Mike Angelo geschaffene Figur Marvelman für das britische Comicmagazin Warrior neu zu beleben. Marvelman war von Angelo in den 50er Jahren als Analog zu Captain Marvel erschaffen worden und bis zu Moores Übernahme waren die Geschichten ähnlich einfach gestrickt wie das damals üblich war.

Nach vielen Jahren und Rechtsstreitigkeiten in deren Verlauf der Name des Helden auch in Miracleman geändert wurde weil Marvel gegen den Namen Marvelman geklagt hatte sind die Rechte nun – dank Neil Gaiman – ironischerweise bei Marvel gelandet. Er wird hier nur als „The Original Writer“ aufgeführt weil er zum Einen nichts mehr mit den großen Verlagen zu tun haben möchte, zum Anderen aber auch weil er zu einer Zeit an Miracleman arbeitete als nicht geklärt war wo die Rechte überhaupt liegen was er aber erst später erfuhr. Für ihn war es wichtig das möglichst viel der Einnahmen an Angelo gingen. Dieser war auch mit der Wiederveröffentlichung durch Marvel einverstanden und wurde entsprechend entschädigt, konnte aber leider die tatsächliche Veröffentlichung nicht mehr erleben.

Marvel veröffentlichte bisher 16 Hefte die eben jene Moore Storys – leicht aufbereitet – bieten mit einer ganzen Menge Bonusmaterial. So findet man oft die Skripte und Skizzen der Zeichner sowie alte Storys von Angelo als Backup.

Moore stellte bereits hier alles auf den Kopf und begann mit der wohl ersten ernsthaften Dekonstruktion eines Superhelden und der Betrachtung wie Superhelden sich wohl auf unsere echte Welt auswirken würden. Alles in Allem ist es sehr düster, zum Teil abgefahren und in jedem Fall wortgewaltig. Interessant ist zudem das auch die alten Marvelman Abenteuer eingebunden werden, aber eben auf eine Moore typische Art.

Wie bei allen Werken von Moore ist das Artwork extrem passend gewählt, was natürlich auch an Zeichnern wie z.B. Alan Davis liegt, der ebenso u.a. mit Miracleman seine Karriere startet oder John Totleben den Moore von Swamp Thing mit zu Miraclaman brachte. Man darf aber hier nie vergessen das Moore schon damals extrem genaue Anweisungen gab wie etwas gezeichnet werden soll, was man in den Skripts sehr gut erkennen kann. Das soll nicht die Arbeit der Zeichnern schmälern – da man auch erst einmal solch detailierten Anweisungen vernünftig folgen können muss – aber es zeigt das Moore schon immer eine genaue Vorstellung davon hatte wie etwas wirkt und wie genau das Medium Comic funktioniert.

Wie vieles von Moore (Watchman, V for Vendetta oder League of Extraordinary Gentleman) gehört Miracleman somit zu der Pflichtlektüre eines jeden Fans von Superhelden Comics und dank Marvel ist das jetzt erschwinglich und sogar auf Deutsch erhältlich.

Agents of S.H.I.E.L.D. vs. Flash

AoSvsFlashIch habe ja das große Glück das meine Frau auch gerne TV Serien mit Superhelden schaut (solange sie nicht zu brutal ist). Neben alten Folgen Arrow über Netflix ist das Flash auf Pro 7 und auch Agents of S.H.I.E.L.D. auf iTunes im Original mit Untertiteln.

Und obwohl es schwierig ist sowohl den Untertiteln als auch der Handlung auf dem Bildschirm zu folgen sprach meine Frau neulich etwas aus das ich schon länger dachte, mich aber nicht traute zu sagen: „Jede noch so unbedeutende Kleinigkeit in Agents of S.H.I.E.L.D. macht 100 mal mehr Sinn als alles was in Flash passiert.“ Hierbei geht es nicht um Realismus (es geht um Superhelden, da ist Realismus egal) es geht um Konsistenz innerhalb des Unrealistischen. Bei Flash gibt es so viele McGuffins das einem Schlecht wird und das Verhalten der Figuren ist nie wirklich stimmig.

Es wirkt so als wäre bei Agents of S.H.I.E.L.D. nahezu alles schon lange geplant, was auch nicht so falsch sein kann, da die Serie ja mit den Kinofilmen immer mal wieder Berührungspunkte hat. Bei Flash hingegen scheint man vieles von Folge zu Folge zu planen und dann eben auch gerne mal was ad-hoc zu ändern.

Wir schauen zwar immer noch gerne Flash und es ist sicher keine schlechte Serie aber oft schauen wir und dann doch an, kratzen und am Kopf und fragen uns was das soll. Bei Agents of S.H.I.E.L.D. hingegen fragen wir uns höchstens wie das jetzt weiter gehen soll.

Uncanny Avengers #1

UnCannyAvengers#1Wo man bei den neuen New Avengers Al Ewing ein wenig Witz hat rein bringen lassen geht es bei den Uncanny Avengers viel weiter. Da ist der neue Schreiber Gerry Duggan der bisher für Marvel primär an Deadpool gearbeitet hat. Das ist passend da Deadpool hier ein Mitglied der Avengers ist und auch irgendwie im Mittelpunkt steht. Das ist eigentlich kein Avengers Heft sondern ein Deadpool und seine Avengers, was in meinen Augen aber nicht wirklich funktioniert.

Auch die Idee das es jetzt nicht mehr nur um das Zusammenleben von Menschen und Mutanten geht sondern die Inhumans eine Rolle spielen und man somit eine doch diversifizierte Gruppe hat hilft nicht wirklich. Viele der Konflikte wirken zu aufgesetzt und gezwungen, besonders bei den Charakteren die dieses ganze „wir müssen miteinander auskommen“ erst vor 5 Ausgaben erlebt und gelernt haben.

Nimmt man noch hinzu das der Zeichner Ryan Stegman hier – im Vergleich zu Superior Spider-Man – sehr wild geworden ist was bei Brother Voodoo, Steve Rogers und Rogue einfach schlimm aussieht habe ich eine weiter Serie die ich streichen kann.

New Avengers #1

NewAvengers#1Mit den All-New All-Different Neustart nach (bzw. ja eigentlich jetzt IN) den Secret Wars wurden auch die Avengers Serien neu gestartet und da Hickman mal eine Auszeit von der „Lohnarbeit“ wollte hat man die Hefte jetzt anders aufgeteilt. New Avengers ging dabei an Al Ewing, den ich primär von seiner Zusammenarbeit mit Kieron Gillen an Iron Man: Final Frontier kannte. Ewing ist eher für seinen witzigen Stil bekannt der einige Sachen nicht so ernst nimmt und das kann man auch hier sehen. Alleine die Team Zusammenstellung aus einem Teil der Young Avengers mit Sunspot, Hawkey und vor allem Squirrel Girl zeigt das man hier keine tiefgründige Unterhaltung sondern mehr so Slapstick erwarten kann.

Die Zeichnungen von Gerardo Sandoval tragen zu diesem Eindruck bei, was hier wieder bei dem extremen Überbiss von Squirrel Girl ersichtlich wird.

Die Story setzt da an wo Hickman mit einem Teil der Avengers aufgehört hat. Roberto DaCosta (Sunspot) hat AIM gekauft und in Avengers Idea Mechanics umbenannt. Das Team arbeitet von der Insel die mal AIM gehört und reagiert auf internationale Notfälle. Sie arbeiten nicht direkt mit SHIELD zusammen sondern ziehen mehr so ihr eigenes Ding durch.

Weder Story noch Zeichnungen haben mir genug gefallen um in das zweite Heft rein zu schauen. Der Cliffhanger am Ende war zwar recht interessant (und jetzt will man schon wissen wie Secret Wars ausgeht) aber auch das reicht nicht um die Serie dauerhaft zu lesen.

Invincible Iron Man #1 und #2

IMG_0395Nun ist er da der neue Iron Man von Brian Michael Bendis und David Marquez und er ist noch besser als erwartet. Das es zeichnerisch hervorragend würde war bereits klar. Marquez hat bereits an der letzten Ultimativen Spider-Man Serien zeigen können was er so kann und auch die ersten Vorschauen auf Iron Man sahen Klasse aus. Was mich vorher etwas beunruhigte war das einfache Design der neuen Rüstung die ich bei dem doch recht realistischen Stil von Marquez als etwas fehl am Platze sah. Auch hier konnte ich dann doch überzeugt werden. Die Rüstung wirkt sehr real und plastisch, trotz des einfachen Designs. Daran ist aber auch Justin Ponsor nicht ganz unbeteiligt der als Colorist zum hervorragenden Look der Serie beiträgt. Alleine Madame Masques Maske ist ein Kunstwerk.

IMG_0392IMG_0393Ein großes Manko des Rüstungsdesigns das ich sehe, ist die Tatsache das die Masse der Rüstung extrem schwankt. Bei Fraction wurde das noch durch in den Knochen gelagerte Masse erklärt, bei Bendis wandelt die Rüstung von einer Uhr in Heft 1 zu Hulkbuster Ausmaßen in 2, und das ist schon sehr extrem.

Dann ist da noch Clayton Cowles der eben nicht nur als „Letterer“ sondern auch unter „Production“ aufgeführt wird und das zu recht. Das Design rund um das Heft, inkl. der Sprechblasen ist gut gelungen uns besonders in Szenen wo Tony, eine AI und die Statusmeldungen der Rüstung sich überschneiden verliert man nicht den Überblick.

Die Story an sich ist typisch Bendis; was bedeutet das Dialog spritzig und witzig sind und eben SEHR viel geredet, geflirtet und gewitzelt wird. Das passt zu Tony sehr gut und bringt ihn noch ein Stück näher an Robert Downey Jr.’s Verkörperung ran. Der Nachteil ist dann aber auch das es wieder mal langatmig wird. In den 2 Heften ist bisher noch nicht viel passiert und das David Michelinie und Bob Layton sowas in 5 Seiten abgehandelt hätten, dann aber nicht so witzig und kurzweilig zu lesen. Da Bendis Stil das einfach mitbringt kann ich durchaus damit leben, so hat man dann eben auch mehr von Marquez Zeichnungen.

Ein großer Kritikpunkt der in den US Foren angesprochen wurde ist ein wenig Spoilerbehaftet:
Doom ist hier „anders“ – sehr viel anders als er das in bisherigen Comics war und das liegt nicht nur an seinem Aussehen sondern vor allem an seinem Verhalten. Ich gehe aber davon aus das dies Absicht ist. Bendis hat in der Vergangenheit hier und da schonmal Doom geschrieben und da war das sehr viel vertrauter, hier steckt nach meiner Meinung also Methode dahinter.

Michel Vaillant – Gefährliche Liebschaft

91pT6mTl7uLEndlich ist der 3. Michel Vaillant der 2. Staffel auf Deutsch komplett erschienen und ich konnte mir den komplett durchlesen.
Nach den ersten beiden Bänden die sich ein wenig um die WTCC und den Geschwindigkeitsrekord, primär aber um die Familie drehten bekommen wir hier Rally Action vom Feinsten präsentiert. Wie bereits in ältern Rally Alben bietet sich hier auch dem neuen Team die Möglichkeit Landschaften in ihrer ganzen Pracht darzustellen, was auch auf ganze Linie gelingt.
Bei den Figuren habe ich ebenfalls das Gefühl das man sich ein wenig dem alten Stil annähert ohne ihn wirklich zu kopieren, was sich ebenfalls sehr positiv auf den Gesamteindruck auswirkt. Bei Fahrzeugen und alles was mit Technik zu tun hat konnte sich gegenüber den ersten Bänden eigentlich nichts verbessern, da war man schon absolut auf Top Niveau.
Die Story an sich konzentriert sich primär auf die Rally gewürzt mit etwas zwischenmenschliches was ja durch den Titel schon angedeutet wird. Hinzu kommt eher am Ende noch eine faustdicke Überraschung für langjährige Fans wie ich es einer bin.
Besonders gut hat mir aber die Umsetzung des Themas Rally gefallen und hier ist eine Szene besonders hervorzuheben wo Michel im direkten Vergleich mit einem Konkurrenten gezeigt wird. Die Spannung ist auf nur einer Seite wirklich gut eingefangen.

Jetzt habe ich das Problem das ich natürlich wissen will wie es weiter geht und mein Französisch ist noch nicht so toll. Naja, vielleicht doch mal reinschauen und mit Google übersetzen 😉