Banished

BanishedNeulich gabs auf Steam das Spiel Banished für 4,74 und da das Video so nett aussah hab ich einfach mal zugeschlagen. Da meine Steam Bibliothek mit 22 Spielen noch recht bescheiden ist hatte ich auch kein so schlechtes Gewissen.

Im Spiel geht es um den Aufbau einer Zivilisation mit recht einfachen Mitteln. Zu Beginn hat man 10 Siedler und ein paar Ressourcen um die ersten Häuser zu bauen. Wirklich viele Möglichkeiten bietet das Spiel nicht und ist somit eher mit Siedler als mit Anno zu vergleichen, trotzdem puzzelt man immer wieder an der Siedlung herum, stellt fest das der eingeschlagene Weg falsch war weil auf einmal alle Siedler verhungern und beginnt dann neu.

So vergehen dann mal schnell 2 – 3 Stunden in denen man lieber WRC 5 oder Star Citizen gespielt hätte, aber kurzweilig ist es trotzdem.

Captain America #1 & #2

IMG_0405Schon seit einiger Zeit ist ja Sam Wilson – ehemals Falcon – der neue Captain America, da Steve Rogers das Super-Soldaten Serum entzogen wurde und er gealtert ist. Damals gab es schon einen kleinen Aufschrei, aber das begrenzte sich wirklich nur auf die ganz großen Rassisten. Nick Spencer geht hier jetzt noch einen Schritt weiter und lässt Cap sich politisch outen. Das Urkomische an der Sache ist nur, das Spencer gar nicht wirklich zeigt was Sam den nun genau zu welchen Themen gesagt hat, er zeigt einfach nur die Reaktionen darauf, die dann aber sehr schnell von der Wirklichkeit überholt wurden.
Im ersten Heft trifft Sam auf die „Sons of the Serpent“ – eine Gruppe von Rassisten – die dabei sind illegale Einwanderer zu entführen und für Forschungszwecke zu missbrauchen. Und kurz nach erscheinen des Heftes hatte der konservative Nachrichtensender Fox News nichts besseres zu tun als sich darüber zu beschweren das Captain America sich nun gegen Konservative richtet.

Eine bessere Werbung für das Comic und für die Dummheit von Fox hätte man sich nicht wünschen können.

Aber das Comic braucht die Werbung eigentlich nicht. Die Geschichte ist an sich viel komplexer und auch interessanter als Fox tut und dann sind da auch noch die Zeichnungen von Daniel Acuna, der mir ja schon an den Avengers so gut gefallen hat.
Alles in Allem eine Serie die intelligent geschrieben und toll gezeichnet ist. Kommt also auch auf meine Leseliste.

Contest of Champions #1 & #2

ContestofChampions1Ein Comic zu einem Computerspiel, kann das gut gehen? Natürlich nicht, da werden Frischlingsautoren darangesetzt und Zeichner denen man sonst nix geben kann. Die Story ist sowieso total simpel und daher kann das nur schlecht werden … dachte ich. Marvel hat mich hier in einigen Punkten eines besseren belehrt, aber beginnen wir beim Schlechten: Die Story. Der Plot ist bisher wirklich einfach und dem Mobile Prügelspiel sehr angeglichen. 2 Spieler sammeln „Figuren“ – sprich Helden – aus dem Multiversum und setzen sie wie Schachfiguren ein. Was das ganze über den Schund erhebt den ich erwartet hatte sind die Charakterisierungen von Al Ewing der selbst so obskure Figuren wie Outlaw – den britische Punisher – interessant macht.
In Heft 2 nimmt die Story doch etwas an Fahrt auf und ich bin jetzt wirklich gespannt wie es weiter geht.

Dazu kommen noch die tollen Zeichnungen von Paco Medina, der mir bisher nichts sagte weil ich mich scheinbar erfolgreich um seine Arbeiten herum gelesen habe. Hier werde ich in jedem Fall auch dabei bleiben.

Paris – Die Freude des Herrn Todenhöfer

Todenhoefer3Das die Liste derer die sich insgeheim über die Anschläge in Paris freuen lang sein würde war klar. Natürlich freuen sich nur ganz kranke Extremisten auch öffentlich und auch diejenigen die komplett ausblenden das dort Menschen gestorben sind und immer noch leiden sind nicht wirklich viele. Aber doch gibt es sie, die „Ich hab’s ja gewusst“ Sager. Die rechten Spießgesellen, die nicht verstehen, dass es genau dieser Terror ist vor dem Menschen Flüchten – oder es nicht verstehen wollen – muss man wohl nicht gesondert erwähnen, aber leider haben sich da noch mehr Leute herauskristallisiert.

Allen voran Herr Jürgen Todenhöfer der wieder einmal das Leid von Menschen ausnutzt um seinen unreflektierten Antiamerikanismus zu verbreiten. Da dies mit einem griffigen Bild passierte das von leider viel zu vielen meiner Facebook Kontakte geliked oder sogar geteilt wurde muss ich dazu etwas schreiben. Die Aussage das „Unsere“ Kriege Ursache für den Terrorismus wären ist einfach falsch. Die Aussage suggeriert das vor dem Eingreifen des Westens die Menschen im Nahen Osten friedlich und frei miteinander gelebt hätten. Das war noch nie der Fall. Der Terror ist nur meistens regional beschränkt. Bombenanschläge, Revolutionen, Gegenrevolutionen und Putsche waren in den entsprechenden Ländern an der Tagesordnung und sind es teilweise noch heute. Hier sind immer viele unterschiedliche Gruppierungen am Werk die eben zum Teil auch extrem konservative Ansichten vertreten. Mal sollen Frauen wie Tiere gehalten werden, mal bringt man Andersgläubige um (Schiiten und Sunniten kämpfen dann schon mal gerne gegeneinander) und mal wird einfach gegen die westliche Dekadenz angekämpft. Ja, dabei gab es immer wieder Einmischung durch den Westen die sehr unterschiedliche Beweggründe hatte, aber es war ein Einmischung und keine ursächliche Aggression „unsererseits“.

Um es mal an einem vereinfachten Beispiel klar zu machen: Wenn ich sehe wie eine Frau auf der Straße von mehreren Männern belästigt wird und ich mich einmische dann ist die Aggression bereits da, ich ziehe sie nur auf mich. Man kann also höchstens sagen das „Unsere“ Kriege den Terror zu uns gebracht haben, sie sind aber nicht seine Ursache. Hier geschieht wieder eine Verschiebung der Schuldfrage die ich bereits in einem anderen Artikel kritisiert habe.

Jetzt mag einer sagen das der Westen sich nur aus niederen Beweggründen in die Belange der Länder im mittleren Osten einmischt. Selbst wenn ich dem zustimmen würde (was ich auch nicht zu 100% kann) bleibt die Frage was nach der Einmischung passiert. Wenn ich der Frau aus obigem Beispiel nur helfe um ihr zu imponieren und mir von ihr eine „Belohnung“ erwarte, sind das ebenso niedere Beweggründe, solange ich die Frau aber zu nichts zwinge sind die Beweggründe letztendlich egal.

Herr Todenhöfer legitimiert die Attentäter von Paris mit seinem Spruch in dem was sie tun. Seinen Worten nach ist es „Unser Krieg“ der zu den Terroranschlägen geführt hat und diese Aussage darf man so nicht stehen lassen. Der Terror existierte vorher. Der Terror geht von den Terroristen aus und es gibt keine Entschuldigung für ihn. Und wir als Weltgemeinschaft müssen uns weiterhin einmischen wo es Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen gibt, auch auf die Gefahr hin das dann der Terror zu uns kommt. Wegschauen um selbst sicher zu sein darf keine Option sein.

Karnak #1

IMG_0406Warren Ellis ist eigentlich immer ein Garant für kurzweilige Unterhaltung, aber so ein großer Fan war ich in den letzten Jahren trotzdem nicht. Hier allerdings hat das Preview mein Interesse geweckt und das weniger wegen Coulson und Jemma Simmons sondenr wegen etwas das ein Fan auf CBR als eine Mischung aus Nitsche und 70er Jahre Kung Fu Filmen bezeichnet hat. Besser konnte man es nicht treffen.

Karnak ist sowieso ein recht obskurer Marvel Charakter der wohl primär durch den Push der Inhumans aktuell eine eigene Serie bekommt. Er sieht in allem und jeden den „Fehler“ was ihn zu einer recht nihilistischen Weltanschauung gebracht hat. Darauf gründete er dann einen Orden und wird hier und da von S.H.I.E.L.D. für Sondereinsätze heran gezogen. Dialoge und Handlung sind witzig und Spannend und werden durch den Zeichner Gerardo Zaffino hervorragend umgesetzt. Der Colorist – Dan Brown – tut sein übriges. Er arbeitet mit eher gedeckten Farben und setzt hier und da noch spärlich einen Rastereffekt ein der dem Heft einen Vintage Look gibt ohne es alt wirken zu lassen.

Wer Comics liest und von dem Marvel Softrelaunch wenig bis gar nichts mitnimmt sollte hier trotzdem zuschlagen. Dies ist mit einer der besten Hefte die ich in letzter Zeit gelesen habe, und das sage ich über eine Figur die mich vorher so gar nicht interessierte.

WRC 5 – Kurzer Eindruck

Heute geht es mal wieder um Computerspiele, obwohl ich dafür eigentlich noch weniger Zeit als fürs Comiclesen.

WRC 5 habe ich mir geholt nachdem bekannt war das mein Lenkrad doch unterstützt wurde. Allerdings klappt das immer noch nicht so gut wie gedacht. Um Spielen zu können darf nur das Lenkrad und die Pedale angeschlossen sein und mein X-55 den ich für Star Citizen nutze eben nicht.

Trotzdem ist es ein nette Spiel das zwar nicht den Simulationcharakter hat wie Dirt Rally aber daher auch meinen nicht wirklich vorhandenen Können zu Gute kommt.

Wer sich grundsätzlich für Rennspiele interessiert dem sei der YouTube Channel P1TV ans Herz gelegt wo regelmäßig und vor allem gute über Rennspiele berichtet wird und wo man verschiedene Spiele auch auf längere Zeit mitverfolgen kann.

Dr. Strange #1 + #2

IMG_0404Eine weitere Serie die mit dem „All-New All-Differnet“ Soft-Relaunch nach Secret Wars gestartet ist war Dr. Strange. Ich hatte ja bereits in die letzte Dr. Strange Serie rein geschaut und die war damals nicht so schlecht gewesen und da wollte ich die neue Serie in jedem Fall mal antesten. Jason Aaron hat in der letzten Zeit ja einiges für Marvel geschrieben, nicht zuletzt Thor die ich ja auch schon gelesen habe und die Sachen wurden alle mehr oder weniger gelobt.
Hinzu kommt natürlich dann noch Chris Bachalo dessen Zeichnungen abgefahren sind aber auf eine Art die mir immer noch gefällt.

Die Story fängt simple an, doch wie schon bei Thor wird hier etwas großes vorbereitet. Eine Bedrohung für Strange die scheinbar das Multiversum umfasst und auch andere Wirker von Magie auf den Plan ruft. Gleichzeitig haben wir aber auch viel Witz und den erneuten Versuch von Stephen eine Beziehung auf zu bauen.

Alle in Allem ein sehr gutes Comic, spannend, witzig, interessant gezeichnet, ein deutlicher Pluspunkt nach den beiden Avengers Enttäuschungen.

Dr. Fate #5

IMG_0407Ich hatte ja damals geschrieben das ich noch 2-3 Hefte von der neuen Dr. Fate Serie anschauen werde, aber ich nicht viel Hoffnung habe das man mir hier eine vernünftige Dr. Fate Geschichte präsentiert.

Getäuscht habe ich mich nur zum Teil. Wir sind jetzt bei Heft 5 angekommen und ich werde definitiv weiter lesen, allerdings primär weil es eine interessante Geschichte ist und weniger weil mich diese Inkarnation von Dr. Fate interessiert. Khalid Nassour versucht immer noch damit zurecht zu kommen das er der neue Dr. Fate sein soll und das die alten ägyptischen Götter alle existieren. Er muss zudem lernen das Magie immer auch einen Preis hat.

Der Weg eines jungen Mannes in eine sehr seltsamme Welt steht immer noch im Mittelpunkt und so werde ich doch ein wenig an Gerbers Dr. Fate erinnert, wobei Levitz nicht wirklich an Gerbers Klasse heran kommt und mir ein klein wenig zu viel Teenage Drama dabei ist. Hinzu kommt das Liews Stiel immer noch nicht wirklich das ist was mir gefällt, ein Stück zu abgefahren, die Figuren ein wenig zu knuddelig oder verbogen.

Trotz allem liegen einem die Figuren am Herz und man will wissen wie es weiter geht und wie Khalid sich entwickelt. Vor allem das die „ich versuche zu verstehen WAS mit mir passiert“ Geschichte ja auch nicht ewig andauern kann.

Star Wars: Shattered Empire

IMG_0401So langsam kommen die ersten Geschichten raus die zwischen „Return of the Jedi“ und „The Force Awakens“ spielen, das ganze nenne sich dann „Journey to Star Wars: The Force Awakens“ und dieses Comic ist ein Teil davon. In 4 teilen wird vom Kampf der Rebellen bzw. jetzt ja der neuen Republik gegen die Reste des Imperiums erzählt und im Mittelpunkt stehen die A-Wing Pilotin Shara Bey und ihr Man Kes Dameron. Wem es bei dem Namen dämmert (höhö) , ja die beiden haben einen Sohn namens Poe. Und so wird einer der Grundsteine für den neuen Film gelegt.

Die Story an sich ist solide. Kein wirklicher Höhepunkt aber sicher auch nicht schlecht. Natürlich kommen auch die „Helden“ der Rebellion vor die alle den einen oder anderen Auftrag für oder mit unserem Paar haben, aber sie stehen nicht im Mittelpunkt, sondern eben „normale“ Soldaten der Rebellen. Greg Rucka zeigt hier auch sein Faible für eher Spionage Themen und weniger die offene Kriegsführung.

Das Artwork von Marco Checchetto ist unglaublich detailreich. Nicht nur das die Raumschiffe bis hin zu kleinsten Verstrebungen wirklich stimmig sind, auch Charaktere und Orte sind immer sofort wieder zu erkennen und das ohne dan typischen Abpauslook z.B. eines Greg Land zu haben.

Trotz allem bin ich ein wenig enttäuscht, da nicht wirklich was passiert. Hier bin ich natürlich von den umfangreichen Änderungen die das EU gebracht hatte verwöhnt und muss mich auch erst an die neue Situation gewöhnen, denke aber mal das dies nach dem 17. Dezember anders sein wird.

20 Jahre Astro City

IMG_0403Es gibt nur wenige Comicautoren die über so lange Zeit so beständige Qualität abliefern wie Kurt Busiek. Er mag nicht einen so großen Wurf gelandet haben wie Alan Moore und vielleicht kommt sein Geschick im Umgang mit Worten auch nicht an Neil Gaiman heran, aber nur wenig was er anpackt wird nicht mindestens gut.

Genau so verhält es sich auch mit Astro City das nun bereits seit 20 Jahren ein Maßstab an „Creator Owned“ Superhelden Geschichten ist. Was hier vor allem beeindruckt ist das er vollkommen gegen den Trend meist abgeschlossene Geschichten erzählt und genau hier kann er seine Stärken ausspielen. Er führt auf 24 Seiten eine neue Figur ein, bringt uns ihren Hintergrund nahe, erzählt ein weiteres Stück der Hintergründe seiner Welt und erzählt dabei noch eine spannende Geschichte. Andere Autoren brauchen für nur eines dieser Dinge schon 6 Hefte.

Obwohl in der letzten Zeit der Zeichner immer mal wechselt ist auch hier eine gewisse Konstanz zu erkennen. Die Abweichungen untereinander sind nie störend und es wirkt auch die Story wirkt trotz allem konsistent, was sicher auch daran liegt das Busiek Zeichner mit einem ähnlichen Stil aussucht.

Wer Mainstream satt hat aber trotzdem Superhelden lesen möchte, dem sei Astro City nochmal wärmstens and Herz gelegt.